Scott: Welche «Supertalent»-Staffel war eigentlich die erfolgreichste? Und kann es passieren, dass die aktuelle die letzte ist?
Björn Sülter: «Das Supertalent» geht aktuell schon in die elfte Runde, obwohl das Format 2006 eigentlich nur vorsichtig als Lückenfüller gedacht war. 2009 bis 2011 erlebte Dieter Bohlen mit seinen Talenten den Peak, hier schalteten im Schnitt 6,85 Millionen (2009), 7,93 Millionen (2010) und 6,69 Millionen (2011) Zuschauer beim Gesamtpublikum ein. Auch in der Zielgruppe lag man 2011 mit 4,60 Millionen am besten. Heute wäre man froh, würde man diesen Wert beim Gesamtpublikum noch erreichen - die Staffel 2016 sahen dort im Schnitt 4,31 Millionen und 2,16 Millionen bei den Werberelevanten. Die zehnte war somit bereits die schwächste Staffel. Dass man nun zum Auftakt der elften Runde mit nur noch 3,85 Millionen bei allen und 1,95 Millionen bei den Jüngeren Vorlieb nehmen musste, zeigt den anhaltenden Abwärtstrend. Angesichts der allgemein sinkenden Werte, dürfte RTL aber gerne weiter an der Show festhalten - wenn keine erdrutschartigen Verluste dazukommen.
Peter: Stimmt es, dass «The Orville» schon gefloppt ist? Ihr habt das ja recht positiv besprochen.
Björn Sülter: Es stimmt, dass US-Medien die Serie schon im Vorfeld recht negativ besprochen haben. Ausnahmen bestätigten aber auch dort die Regel. In Deutschland gab es eher einen gesunden Mix aus Verrissen und positiven Meinungen. Was letztlich aber zählt sind die Einschaltquoten in den USA - und dort hat die Pilotepisode durchaus erfolgreich vorgelegt. 8,56 Millionen Zuschauer in der linearen Ausstrahlung und rund 11 Millionen nach Hinzuzählen diverser anderer Abrufformen sehen gar nichtmal übel aus. In einigen Wochen werden wir aber sicher schlauer sein, wie die Serie sich schlagen kann - besonders wenn sie keinen Football als Lead-In mehr hat und auf dem neuen finalen Sendeplatz klarkommen muss.
Pascal: Wird es neue Folgen «Knallerfrauen» mit Martina Hill auf Sat.1 geben?
Björn Sülter: Nach Rücksprache ist akut zwar weiterhin keine Fortsetzung geplant, ausgeschlossen ist eine Rückkehr für die Zukunft aber nicht.
Volker: Gibt es eigentlich ein Serien-Spin-off was erfolgreicher war als das Original?
Björn Sülter: Die Parameter für derartige Antworten sind nie ganz einfach zu bestimmen. Schaut man sich aber zum Beispiel einmal an, was für ein großer Erfolg «Star Trek: The Next Generation» über sieben Jahre war, handelt es sich hier definitiv um eine Serie, die ihren Vorgänger aus den 60ern toppen konnte. «Frasier» lief zwar in Sachen Gesamtzuschauer nicht ganz so stark wie «Cheers», kam aber auch auf elf Staffeln und Topwerte. In England holte «Ashes to Ashes» drei Staffeln lang ähnlich tolle Werte wie «Life on Mars» in zwei Staffeln zuvor. Auch das «Navy CIS»-Franchise ist ein positives Beispiel, da dort der direkte Nachfolger aus Los Angeles stärker startete, als das Urformat. Witzigerweise sind alle drei Serien aber selber noch Ableger von «JAG» und letztlich sogar erfolgreicher geworden als dieses Ausgangsformat.
Bei vielen Franchises gelang dies jedoch nicht so gut oder nur teilweise: «Better Call Saul», die «CSI»-Ableger (wobei «CSI: Miami» zu Beginn eine sehr starke Phase hatte), «Private Practice», beide «Criminal Minds»-Nachfolger, «The Lone Gunmen» als Ableger zu «The X-Files», «Angel», «Crusade» oder «Joey» konnte nicht an die Erfolge anknüpfen.
Adrian: Ich habe zwei Fragen zu den Synchronsprechern: Wer ist nach dem Tod von Arne Elsholtz die neue Synchronstimme von Tom Hanks? Wie geht es nach dem Tod von Andreas von der Meden weiter mit den "Drei ???"
Björn Sülter: Seit 2015 wechseln sich Joachim Tennstedt (z. B. in «Bridge of Spies» und «Sully») und Thomas Nero Wolff (z. B. in «Inferno» und «The Circle») als Sprecher von Tom Hanks ab. Bei den "Drei ???" hat Michael Harck (Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher) die Rolle von Skinny Norris mit Episode 180 übernommen, kam seitdem aber noch nicht wieder vor.
Jan: Ich wollte wissen, wann von der Sitcom «Becker» mit Ted Danson die dtitte Staffel auf DVD erscheint?
Björn Sülter: Aufgrund der unzureichenden Absatzzahlen wurde auf eine Fortführung bisher berzichtet. Die ersten beiden Staffeln erschienen im Oktober 2015 und März 2016. Stand heute wird es keine weiteren Releases geben.
Friedrich: Zur Zeit läuft noch die dritte Staffel der Serie «In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte» im Ersten. Ist schon bekannt, ob diese Serie um eine weitere Staffel verlängert wird?
Björn Sülter: Da hast du Glück, es soll in jedem Fall eine vierte Staffel geben, wie man angesichts der 100. Episode jüngst im Juni 2017 bekanntgab. Du kannst dich also auf weitere Episoden nach der laufenden Staffel freuen.
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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
18.09.2017 11:50 Uhr 1
18.09.2017 14:21 Uhr 2
18.09.2017 14:59 Uhr 3