Zur Person
- 1998 in London geboren
- Wuchs zweisprachig auf: Er spricht Deutsch und Englisch fließend
- Lebt seit 2006 in Berlin
- Hatte sein Kinodebüt in «Speed Racer»
- Spielte an der Deutschen Oper Berlin in einer Interpretation von "Ring der Nibelungen" sowie am Deutschen Theater Berlin in "Herr der Fliegen"
- Spielte unter anderem in «Hanni & Nanni 3», «Freistatt» und «Um Himmels Willen» mit
- Ist aktuell in «High Society» zu sehen
Ja, richtig, jetzt, da ich 19 Jahre alt bin, mutet man mir das nun zu. (lacht) Bei «Hanni & Nanni 3» vor ein paar Jahren gab es nur im ganz kleinen Rahmen was an Pressearbeit, das ich leisten musste. Und bei «Freistatt», was ein sehr schöner Film war, hat man generell wenig in der Richtung gemacht. Aber gerade daher genieße ich das jetzt so sehr, weil mich viele auch auf den Film ansprechen, und es ist schön, zu sehen, dass er offenbar in den Köpfen der Leute hängen geblieben ist. Zudem ist «High Society» meine erste reine Komödie, gerade damit nun erstmals die Interviewrunde zu machen, ist, schätze ich, eh nochmal eine unterhaltsamere Erfahrung, weil das alles etwas lockerer ist. Wobei ich auch schon erste … Sagen wir, suboptimale Erlebnisse hatte. Kürzlich wurde ich von einer Journalistin interviewt, die sich offensichtlich überhaupt nicht vorbereitet hat – das Gespräch lief dann auch dem entsprechend. Natürlich versucht man da als Schauspieler, dennoch angenehmer Gesprächspartner zu sein, trotzdem waren die Pressegespräche, bei denen man merkt, dass man mit wem spricht, der sich auch wirklich für einen interessiert, deutlich ergiebigere Erfahrungen.
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Ich mag es nicht, einen Text totzulernen – dann sagt man ihn ja nur auf. Lieber verinnerliche ich ihn, und weiche auch Mal leicht in der Wortwahl ab.
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Langston Uibel
Ich bin generell keiner, der sich in Vorbereitung verrennt. Ich lese mir den Text zwei, drei Mal durch, so dass ich ihn verstehe und die Figur begreife. Ich mag es nicht, einen Text totzulernen – dann sagt man ihn ja nur auf. Lieber verinnerliche ich ihn, und weiche auch Mal leicht in der Wortwahl ab – bei «High Society» ist das ja auch kein Problem, da es als Komödie, die im Hier und Heute spielt, ja auch authentisch ist, wenn ich die Rolle mit mir selbst vermische. Wenn eine genaue Wortwahl mal wichtig ist, kann ich ja am Set einfach nochmal ins Drehbuch schauen.
Mal ins Blaue geträumt: Wärst du interessiert, die Figur auszuarbeiten, sollte es zu einer Fortsetzung kommen? Inhaltlich wären ja noch Anknüpfungspunkte für einen weiteren Film gegeben …
Oh ja, dem wäre ich sehr zugetan. Fortsetzungen haben zwar nicht den besten Ruf, aber es sind ja keinesfalls alle schlecht – manche sind ja auch besser als das Original! Ich würde mich sehr freuen, nochmal mit diesem Cast und mit Anika Decker zusammenzuarbeiten – bei ihr habe ich jederzeit gemerkt, dass sie in mich als Schauspieler vertraut. Für einen Schauspieler gibt es nichts schöneres, als dieses Vertrauensverhältnis zur Regie. Es gibt Regisseure, die ihren Darstellern dieses Gefühl nicht vermitteln. Trotzdem ist Anika Decker zugleich eine Regisseurin, die ganz genau weiß, was sie will. Sie lässt dir deinen Freiraum, sie vertraut dir, dass du deine Figur schon richtig zu verkörpern weißt, dennoch hat sie eine klar definierte Ahnung, wo sie mit der Story und dem Film hinwill, und sie vermittelt ihre Vorstellung sehr deutlich und freundlich.
Und: Material genug für eine Fortsetzung gäbe es. Ich finde, dass jede Figur aus diesem Film so sympathisch und so facettenreich ist, dass sie genauso gut eine Serie tragen könnte, wieso also nicht einen zweiten Teil? Natürlich liegt das jedoch erstmal in der Hand des Publikums – das entscheidet jetzt darüber, wie gut «High Society» läuft.
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Gemeinhin interpretiere ich das Fehlen von Kommunikation erstmal negativ – und wenn ein Regisseur gar nicht auf mich zukommt, stimmt mich das Unwohl.
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Langston Uibel
Ja, das ist auch schon vorgekommen. Man merkt am Set dann, dass es nicht der Regisseur war, der dich besetzt hat, entweder, weil er an der Entscheidung gar nicht beteiligt war oder eine andere erste Wahl hatte als dich. Und mir ist es schon passiert, dass das dann an einem ausgelassen wird. Dann wird mit dir anders kommuniziert, manchmal gibt es partout keine Rückkopplung zwischen ihm und dir. Vielleicht ist das bei manchen Regisseuren auch gar nicht böse gemeint. Aber gemeinhin interpretiere ich das Fehlen von Kommunikation erstmal negativ – und wenn ein Regisseur gar nicht auf mich zukommt, stimmt mich das Unwohl.
Also da lieber einen aufbrausenden Regisseur?
Auf jeden Fall. Ich habe mit cholerischen Regisseuren kein Problem. Da besteht wenigstens ein Austausch – und die ist im Schauspiel der Schlüssel zum Erfolg, weil dann alle Beteiligten daran arbeiten können, einen Weg zu finden, ihre Idee auszudrücken. Kunst hat viel mit Wahrnehmung zu tun, und wie will man gemeinsam Film- oder Theaterkunst erschaffen, wenn man über seine eigene Wahrnehmung nicht spricht?
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