Interview

Endemols Showchef Fabian Tobias: ‚Zuschauer sind mehr denn je auf der Suche nach echten Geschichten‘

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Ein spannender TV-Herbst für EndemolShine Germany beginnt: Am Montag startet die zweite Staffel von «MasterChef» bei Sky1 mit einigen Überarbeitungen. Aber auch an «6 Mütter», «Hot oder Schrott» oder «Wer wird Millionär?» schraubt der für Shows verantwortliche Fabian Tobias derzeit. Im Exklusiv-Interview gibt er sich aber auch zufrieden selbstkritisch mit der RTL-Sommershow «The Wall».

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«Wer wird Millionär?» ist ein langjähriges, ja fast schon historisches Format. Das wird auch mal eine schwächere Ausgabe überstehen.
Fabian Thomas zur zeitweiligen Quotenschwäche seines Quizrenners «Wer wird Millionär?»
Wir erleben derzeit einen Quizboom - «Wer weiß denn sowas?», «Gefragt – gejagt» und andere Sendungen holen starke Quoten. Das geht offenbar zulasten etablierter Formate: «Wer wird Millionär?» holte zuletzt mit weniger als neun Prozent am Montagabend so wenig Quote wie nie bei den Jungen. Machen Sie sich Sorgen um den Klassiker?
«Wer wird Millionär?» ist ein langjähriges, ja fast schon historisches Format. Das wird auch mal eine schwächere Ausgabe überstehen. An dem Montag, den Sie ansprechen, hatten wir den Tiefschlag ja auch, weil Angela Merkel zeitgleich im Ersten aufgetreten ist.

Denken Sie, dass Sie im Zuge des Quiz-Booms auch Ihre Formate «Rette die Million» oder «Deal Or no Deal» nochmal beleben können?
Das sind sicherlich alles frühere Hits in Deutschland gewesen, ohne Frage. Ich will das nicht ausschließen, zumal es ja auch den Trend gibt, Klassiker zurückzuholen. Konkrete Pläne gibt es aber nicht.

Ein Ausläufer des Quizbooms ist sicher auch der große NDR-Hit «Kaum zu glauben»…
…der jetzt bereits in der vierteln Staffel ist. Ich kenne keine andere Sendung in der Kandidaten so verrückten Geschichten im Gepäck haben: Vom Kellner, der Merkel eine Bierdusche verpasst hat bis zu einem über 90-Jährigen Bungee-Opa. Und wir haben ein Panel auf höchstem Niveau, das einen riesen Spaß hat. Schön finde ich auch, dass Moderator Kai Pflaume der Sendung so verbunden ist. Er hat sie von Anfang an mit entwickelt und maßgeblich geprägt. Er hat all sein Herzblut reingelegt. Wahrscheinlich ist sie auch deshalb ein so großer Spaß.

Für RTL produzieren Sie zur Zeit eine Sendung, die «Zahltag» heißt: Arbeitslose bekommen hier ihre Leistungen nicht monatlich, sondern einen großen Batzen auf einmal. Was können Sie von der Produktion berichten?
Dass es ein außergewöhnliches Format ist. Wenn Deutschland demnächst über eine Sendung sprechen wird, dann über diese. Man weiß während der Produktion nie, was als nächstes passiert. Eine Herausforderung für das ganze Team. Schon jetzt zeigt sich, dass die Familien vollkommen unterschiedliche Strategien haben.

Im späten Herbst wird die zweite Staffel von «6 Mütter» zu VOX kommen. Staffel eins startete stark, ließ dann aber deutlich nach. Welchen Schrauben haben Sie gedreht?
Wir hatten in der Tat eine sensationelle erste Quote, danach haben wir uns um den Senderschnitt bewegt. Ein Learning: in der ersten Sendung waren damals schon alle Mütter auch Zuhause zu sehen, zahlreiche Einblicke waren möglich. Der Zuschauer hatte vielleicht das Gefühl, er hat nach Folge eins schon alles gesehen. Hier haben wir in Staffel 2 einige Veränderungen vorgenommen. Wir haben wieder einen starken Cast, Verona Pooth wird dabei sein und Ute Lemper - diesmal als Gastgeberin. Im Grunde genommen werfen wir in der Sendung ja alles um, was für Fernsehmacher eigentlich gilt: es gibt keine Regeln, es gibt keinen Gewinner, es gibt keine Jury. Und dennoch lösen wir durch die Nähe zu den Müttern eine große Faszination aus.

Danke für das Gespräch.

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