In der US-Film- und -Fernsehbranche kommt es zum Umbruch: Nachdem jahrzehntelang Vorfälle sexueller Belästigung unter den Teppich gekehrt wurden, trauen sich seit des Enthüllungsreports über Ex-Mogul Harvey Weinstein mehr und mehr betroffene Personen, über Unrecht zu sprechen, das ihnen zugefügt wurde. So äußerte Isa Hackett, ausführende Produzentin hinter «The Man in the High Castle» sowie Tochter des Schriftstellers Philip K. Dick (dessen Werke in einer kommenden Amazon-Serie adaptiert werden), gegenüber 'The Hollywood Reporter', dass sie von Amazon-Studios-Chef Roy Price sexuell bedrängt wurde.
Während einer gemeinsamen Taxifahrt habe Price ihr aus dem Nichts krude sexuelle Avancen gemacht. Daraufhin hätte sie ihm zu verstehen gegeben, dass sie eine glücklich verheiratete Lesbe ist. Trotzdem sei es danach zu erneuten Grenzüberschreitungen gekommen. Die Vorfälle meldete Hackett nach eigenen Aussagen schon im Sommer 2015 an Prices Vorgesetzte, die daraufhin angaben, eine Untersuchung einzuleiten. Indem sie Price nun suspendieren, kommt es jetzt zu einer späten Antwort.
Laut 'Variety' sei es neben Hacketts Beschwerde zu weiteren Anschuldigungen weiblicher Medienköpfe gekommen, die Amazon dazu bewegt haben, von Price Abstand zu nehmen. Gleichwohl wägt der Branchendienst ab, dass Prices Rückhalt bei Amazon eh enorm nachgelassen habe – Amazon-Gründer Jeff Bezos wolle die Programmstrategie von Amazon Studios neu ausrichten, was sich mit Prices Taktik beißen würde.
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