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Dass sich in diesem Jahr so viele Zuschauer wie noch nie in der «Tagesschau» um 20 Uhr informieren, könnte ein Hinweis sein, dass gerade in bewegten Zeiten starke Marken gefragt sind, die für nüchterne und unabhängige Nachrichten stehen.
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Kai Gniffke zum gesellschaftlichen Wert der «Tagesschau».
Und vor allem letzterer Punkt dürfte ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke dazu bewogen haben, in einem Blogeintrag klar gegen diese Forderung zu opponieren. Er sei "als Staatsbürger besorgt um den Fortbestand dieser Marke", wie er am Dienstag bekundete - verbunden mit dem hinweis auf täglich zweistellige Millionen-Reichweiten für die Hauptausgabe um 20 Uhr.
In der «Tagesschau» sieht Gniffke ein diskursförderndes Format über alle Parteigrenzen hinweg, das zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitrage und sogar eine "Lagerfeuer-Funktion" besitze. Mit latentem Pathos führt er fort: "Wenn man die «Tagesschau» für überflüssig erklärt und zur Disposition stellt – sei es im Internet oder im Fernsehen – dann wird dieses Lagerfeuer erloschen sein und es wird sich nicht wieder entzünden lassen."
ARD-Programmdirektor Volker Herres hingegen äußert sich direkter gegenüber dem Unionspolitiker, dessen Vorschlag er schlichtweg "abstrus" nennt. Zudem hält er Robra eine "ZDF-Brille" vor, nach deren Abnahme auch er "leicht erkennen müsste, dass es wenig Sinn hat, dem Fernsehpublikum die beliebteste Nachrichtensendung zu nehmen und das vertrauenswürdigste Programm vorzuenthalten." In der Tat ist die «Tagesschau» nicht nur die reichweitenstärkste Nachrichtensendung des Landes, sondern auch diejenige, der bei Umfragen stets die höchste Kompetenz von Seiten der Zuschauer zugesprochen wird.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
19.10.2017 03:48 Uhr 1
Warum hat der Autor nicht erwähnt, dass Rainer Robra (CDU) im Fernsehrat des ZDF sitzt?!!?!!