Die Kritiker

«Stralsund – Kein Weg zurück»

von   |  1 Kommentar

In der neuen «Stralsund»-Folge gibt es einiges an Hin und Her. Wirrwarr garantiert.

Cast & Crew

  • Darsteller: Katharina Wackernagel, Alexander Held, Karim Günes, Therese Hämer, Andreas Schröders, Sylta Fee Wegmann u.a.
  • Regie: Florian Froschmayer
  • Buch: Sven Poser und Martin Eigler
  • Kamera: Christoph Chassèe
  • Ton: Christoph Köpf
  • Kostüme: Frank Bohn
  • Maske: Christiane Greve
  • Casting: Sandra Köppe
  • Schnitt: Claudia Klook
  • Produktion: Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH & Co. KG, Köln
  • Producer: Andi Wecker, Florian Strebin
Bei einem Einbruch in einen Stralsunder Supermarkt erbeuten die Täter die Tageseinnahmen. Als die Polizei, von den zwei vorbeigelaufenen Männern Jakob Merser und Kevin Beinhold alarmiert, eintrifft, finden sie eine der Mitarbeiterinnen erschossen im Mitarbeiterraum. Die Täter scheinen schon längst über alle Berge zu sein.

Eine andere Mitarbeiterin, welche zur Zeit der Tat ebenfalls anwesend war, wird wenige Stunden später von Kommissarin Nina Petersen (Katharina Wackernagel) zu dem Überfall befragt. Ihrer, zugegebenermaßen sehr lückenhaften, Aussage zufolge seien die Täter Ausländer gewesen, eine nähere Beschreibung ist jedoch kaum möglich. Nach und nach kommen im Laufe mehrerer Befragungen immer mehr Erinnerungen von Monika Lüders (Sylta Fee Wegmann) zu Tage und die ärztliche Untersuchung bestätigt eine Vergewaltigung. Weiterhin kommt heraus, dass es zwei Täter waren und nur einer von beiden eine Maske trug.

Ein blauer Lieferwagen, der zum Zeitpunkt des Überfalls am Supermarkt parkte, bringt die Kommissare auf die Spur von Flüchtling Yussuf Obbadi. Ob er der unmaskierte Täter war? Sowohl in der Gärtnerei, in welche er arbeitet, als auch in seiner Wohnung sind Kampf- und Blutspuren aufzufinden. Anzutreffen ist allerdings an beiden Orten niemand. Gibt es hier einen Zusammenhang zum Überfall? Und - wenn ja - welchen? Wer sind die Entführer der Einbrecher? Inwiefern spielen Jakob und Kevin, die Melder des Überfalls, eine Rolle?

Immer wieder platzt auch Caroline Seibert (Therese Hämer) in die Ermittlungen. Diese ist Personalmanagerin des Polizeipräsidiums aus Rostock und bietet Nina den Chefposten der Stralsunder Kripo an. Doch zugleich fühlt sie der Kommissarin auf den Zahn und scheint an ihren Fähigkeiten zu zweifeln. Wie wird Nina sich letztendlich entscheiden?

In diesem Film werden tagesaktuelle Elemente wie Ausländerhass eingebunden. So beschränkt sich die „Nachbarschaftshilfe“ bei den Ermittlungen auf ausländerfeindliche Vermutungen – den Löwenanteil trägt eine Professorin dazu bei, welche die Abschiebung sämtlicher Flüchtlinge fordert. Das stellt die Ermittler vor zahlreiche Fragen: Waren es wirklich Ausländer, wie die Anlieger behaupten? Wo sind die beiden Verdächtigen hin? Kaum ist eine Frage beantwortet stellt sich schon die nächste. Doch die Frage, wieso Yussuf Obbadi gestorben ist, konnte wenigstens die Gerichtsmedizin relativ schnell beantworten. Doch, jetzt wo das geklärt ist, wer hat ihm das angetan? Und wo wird der andere Verdächtige festgehalten? Als die Polizei auch noch ein Video mit dem Geständnis der beiden Männer bekommt wirft dies erneut Fragen auf. Ist das Geständnis wirklich echt? Oder doch nur eine erzwungene Lüge?

So hangelt sich der Krimi von Mini-Schauplatz zu Mini-Schauplatz, zu teils berechenbaren Ergebnissen: Dass sich Monika Lüders Freund Mirko, als er von der Vergewaltigung seiner Freundin erfährt, ausgerechnet an jemanden aus der Nachbarschaftshilfe wendet und das auch noch der Mann war, welcher den Einbruch bemerkte und keine wirklich positive Meinung von unserem Justizsystem hat, war hier fast schon klar.

Dennoch: Handwerklich ist der Film gelungen, selbst wenn die Handlung teils etwas konfus verläuft und die Nebenhandlung mit Caroline Seibert fast schon wie nachträglich eingefügt wirkt, um die Handlung zu strecken. Für Krimifans ist der Film aber durchaus sehenswert und es bleibt, aufgrund der sich immer weiter häufenden Fragen, entgegen einiger berechenbaren Zwischenstationen bis zum Ende spannend. So lassen die Verantwortlichen den Zuschauer meist bewusst auf dem gleichen Wissensstand wie die Ermittler, lediglich am Ende kommen Details fürs Publikums rascher ans Licht, um im Finale die Spannung von der Frage, was denn nun Sache ist, auf die Frage zu verlegen, wann bei den Ermittlern der Groschen fällt.

Das ZDF zeigt «Stralsund – Kein Weg zurück» am Samstag, den 4. November 2017, um 20.15 Uhr.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
05.11.2017 11:45 Uhr 1
Ich mag diese "Stralsund" Reihe und finde die Darstellung von Katharina Wackernagel stark!!
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