Weiterführende Artikel
Dem 'CNBC'-Bericht zufolge sei dieser Schritt die jüngste Konsequenz des Wandels, den die Medienwirtschaft in den vergangenen Jahren durchgemacht hat: Durch Giganten wie Apple, Amazon oder den Google-Mutterkonzern Alphabet müssen sich die alten Riesen wie 21st Century Fox entscheiden, welchen Weg sie einschlagen – entweder streben sie an, ähnlich umfangreich zu werden wie die neuen Mitbewerber, oder sie spezialisieren sich. In den vergangenen Jahren sah es so aus, als wolle 21st Century Fox den erstgenannten Pfad einschlagen, kam es doch zu einigen millionenschweren Akquisitionen. Laut 'CNBC' habe die Führungsetage des Murdoch-Unternehmens nun aber für sich beschlossen, dass dieser Vergrößerungskampf vergebens sei – daher wolle sich 21st Century Fox nun als Konzern für News- und Sportentertainment spezialisieren. Den Rest wolle man – weitestgehend – an Disney verkaufen.
Fox News sowie der Wirtschaftsinformationskanal Business blieben demnach unter dem Dach von 21st Century Fox. Zudem verhindern die US-amerikanischen Anti-Monopol-Gesetze, dass Disney das US-Network FOX übernimmt. Darüber hinaus sei 21st Century Fox nicht daran interessiert, seine Sport-Angebote sowie seine Lokalsender zu verkaufen. Die unter der Marke 20th Century Fox bekannten Film- und Fernsehschmieden (an deren Aufkauf Disney übrigens vor Jahrzehnten sehr kurzfristig interessiert war), Fox Searchlight Pictures, die Kabelsender FX, National Geographic, Star und ihre internationalen Ableger würden, sollte der Deal zustande kommen, dagegen zu Disney wandern. Dies gilt ebenso für Fox' Anteile am europäischen Pay-TV-Anbieter Sky. Wie 'CNBC' schreibt, sei in naher Zukunft aber kein Deal zu erwarten. Die Verhandlungen zwischen Fox und Disney hätten vor Wochen begonnen und würden derzeit verharren. Gleichwohl schließt 'CNBC' nicht aus, dass sie bald wieder aufgenommen werden könnten.
Während sich 21st Century Fox von diesem Verkauf eine Fokussierung seiner Geschäftstätigkeiten verspricht, ist der Deal für Disney unter anderem attraktiv, weil der Konzern nach modernen Vertriebsmöglichkeiten für seine Inhalte sucht – an dieser Stelle kommt beispielsweise Sky ins Spiel. Zudem würde Disney durch den Aufkauf an die Film- und Fernsehrechte für die X-Men und Fantastic Four gelangen; zwei alteingesessene Marvel-Superheldentruppen, deren Kino- und Serienschicksal aufgrund früherer Deals aus der Zeit, bevor Marvel zu Disney gehörte, bei Fox liegt. Ebenso liegen die Verleihrechte am ersten «Star Wars»-Film aufgrund eines alten Vertrags mit George Lucas weiterhin bei Fox, obwohl die «Star Wars»-Marke vor einigen Jahren von Disney aufgekauft wurde. Mit einer Fox-Übernahme würde sich Disney bei diesem einträglichen Franchise in Zukunft einiges an Bürokratie sparen. Des Weiteren liegen James Camerons «Avatar»-Filme bei Fox, während Disney die Marke in einem seiner Parks in Florida für einen populären Themenbereich nutzt – den Filmteil des «Avatar»-Franchises zu schlucken, dürfte für Disney durchaus von Interesse sein.
Die Financial Times bestätigt erste Gespräche über das Vorhaben, ergänzt aber, dass zur Zeit wohl nicht weiter miteinander geredet werde.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
06.11.2017 20:52 Uhr 1