Cast & Crew
Vor der Kamera:Clemens Schick als Xavi Bonet
Anne Schäfer als Fina Valent
Isabella Parkinson als Isabella Gutiérrez
Yasemin Cetinkaya als Catalina Casta
Tara Fischer als Maria Valent
Anton Weil als Joan
Tino Mewes als Eduardo Montez
Hinter der Kamera:
Produktion: Dreamtool Entertainment und Fresco Film Services
Drehbuch: Jochen Greve und Kai Hafemeister
Regie: Jochen Alexander Freydank
Kamera: Philipp Timme
Produzenten: Felix Zackor und Stefan Raiser
Der Tod kommt, wie der Titel es schon plakativ sagt, aus der Tiefe. Denn draußen, auf dem offenen Mittelmeer, wird ein junger Geologe ermordet. Seine Freundin Catalina (Yasemin Cetinkaya) kann in letzter Sekunde auf ihrem Motorbötchen fliehen, bevor sie dasselbe Schicksal ereilt hätte. Xavi Bonet (Clemens Schick) und Fina Valent (Anne Schäfer) nehmen die Ermittlungen auf und kommen dabei allerhand düsteren Machenschaften auf die Schliche: Im Mittelmeer, wo die afrikanische auf die eurasische Platte trifft, hat das Mordopfer eine stark erhöhte tektonische Aktivität festgestellt, die keine natürlichen Ursachen haben kann. Der Chef des Instituts, an dem er arbeitete, hat ihn zufälligerweise vor einer Woche entlassen. Der hat aber gerade andere Probleme: Seine Frau hat von seinen dem Anschein nach äußerst regelmäßigen Bordellbesuchen erfahren. Das brächte wohl jeden Mann etwas aus der Fassung.
Währenddessen wird bei den Kommunalwahlen Xavis Vater zum Bürgermeister von Barcelona wiedergewählt. Man trifft sich nachts in irgendwelchen Tiefgaragen zum Gratulieren, aber natürlich wird Xavi angesichts der zunehmenden Ermittlungserkenntnisse, die auf einen handfesten Umweltskandal hinweisen, immer mulmiger zumute: Nicht, dass er am Schluss noch gegen seinen Vater ermitteln muss.
Kollegin Fina plagen ähnliche Sorgen: Sie kann den Typen nicht ausstehen, den ihre Tochter in letzter Zeit knallt. Sie denkt, er würde sie bald nach Madrid oder Ibiza verschleppen, um sie dort zur Prostitution zu zwingen. Wie auch immer geartete konkrete Anhaltspunkte dafür fehlen natürlich, aber das hält sie nicht davon ab, ihm zu drohen, sie würde ihm etwas anhängen und ihn in den Knast bringen, wenn er sich nicht von ihrer Tochter fernhält, auch wenn er sich natürlich nicht das Geringste hat zu Schulden kommen lassen. Eine seltsame Sympathieträgerin.
Doch noch viel schlimmer als diese abgehalfterte, uninteressante Öko-Krimi-Story und die depperten Privatgeschichten sind die Figuren an sich: Xavi ist ein kurzbärtiger Sunnyboy, der jeden Sport außer Minigolf betreibt, Fina eine Mutter, die nicht loslassen kann. Daraus eine sinnvolle, geschweige denn faszinierende Erzählhaltung zu gerieren, ist kein leichtes Unterfangen. Insofern auch nicht verwunderlich, dass sich der «Barcelona-Krimi» daran gar nicht versucht.
Stattdessen begnügt man sich mit um Postkartenmotive herumgefilmten Allgemeinplätzen: Daten werden hektisch auf USB-Sticks geschoben und Laptops vernichtet, betrogene Ehefrauen halten ihren Männern Photos von ihren Puffbesuchen vor die Nase, und die Kommissarin erzählt ihrer Tochter in befremdlich kalten Szenen, dass sie es doch nur gut meint. Redundanzen, Banalitäten, Lächerlichkeiten. Aber wenigstens scheint die Sonne.
Das Erste zeigt «Der Barcelona-Krimi – Tod aus der Tiefe» am Donnerstag, den 9. Oktober um 20.15 Uhr.
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07.11.2017 16:47 Uhr 1