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Darüber hinaus wechseln Fox' Lizenzen an US-Regionalsportübertragungen und die entsprechenden Sender zu Disney. Frühere Berichte über den möglichen 21st-Century-Fox-Ausverkauf sprachen davon, dass der Konzern im Falle eines Aufkaufs sämtliche Sportaktivitäten unter seinem Dach behalten möchte. Der Verkauf zahlreicher Geschäftsbereiche an einen Mitbewerber wird von 21st Century Fox, so berichten diverse Quellen, als neue Unternehmensstrategie betrachtet: In der neuen Medienlandschaft müsse man, wie es die Leitung des Murdoch-Imperiums sieht, entweder enorm wachsen, um mit Amazon, dem Google-Mutterkonzern Alphabet, Apple und Co. konkurrieren zu können, oder sich spezialisieren. 21st Century Fox hätte sich dazu entschieden, sich auf Sport und News zu konzentrieren – Disney folgt dem anderen taktischen Pfad und befindet sich seit Jahren auf Expansionskurs.
Die Verhandlungen zwischen der Walt Disney Company und 21st Century Fox kamen in den vergangenen Wochen zwischenzeitlich zu einem Halt, laut 'Variety' aufgrund Uneinigkeiten zwischen beiden Konzernen über den zu zahlenden Preis für die beispiellose Transaktion. Comcast brachte sich daraufhin als alternativer Käufer ins Spiel, wurde allerdings letztlich vom die Gespräche wieder aufnehmenden Disney-Konzern überboten. 21st Century Fox behält, sollte die Transaktion tatsächlich umgesetzt werden, unter anderem sein heftig umstrittenes Newsimperium, diverse Regionalsender sowie zahlreiche überregionale Sportangebote. Außerdem verhindern die US-amerikanischen Anti-Monopol-Gesetze, dass Disney das Network FOX übernimmt, da der Konzern mit ABC bereits einen der großen US-Broadcaster besitzt.
Für die Walt Disney Company ist der Aufkauf weiter Teile von 21st Century Fox ein entscheidender Schritt im Versuch, als primär auf Content basiertes Medienimperium mit der Konkurrenz mitzuhalten, die auch technische Hardware und Kommunikationsdienstleistungen anbietet. So generiert etwa NBCUniversals Mutterkonzern Comcast durch Telekommunikation und Internetdienstleistungen einen Großteil seines Profits, darüber hinaus äußerte Kabelbetreiber Time Warner zuletzt mehrfach Interesse daran, eines der großen Hollywoodstudios schlucken zu wollen. Disney ist nicht in diesen Gewerben tätig, kann aber genauso gut durch eine solche Vergrößerung seines Portfolios den eingeschlangenen Expansionskurs fortführen. Durch 21st Century Fox' Beteiligungen an Sky ergeben sich außerdem neue Vertriebsmöglichkeiten für Disneys Film- und Serienproduktionen sowie für seine Sportberichterstattungsmarke ESPN.
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