Allen ausweichenden Geschwurbels über die harte Konkurrenz zum Trotz: Der saftige Absturz von 16,1 auf 10,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei der zweiten «Schlag den Henssler»-Folge war ein Schock für ProSieben, das mit der Abkehr vom bei vielen Fans unbeliebten Konzept der Promi-Duelle doch eigentlich das alte «Schlag den Raab»-Feeling revitalisieren wollte - und sich dann plötzlich mit einer seiner aufwändigsten und kostspieligsten Shows im grauen Mittelmaß wiederfand. Für frischen Wind soll nun eine Änderung beim Zuschauer-Voting sorgen: Das nämlich wird nicht live zu Beginn der Sendung am 16. Dezember stattfinden, sondern läuft schon jetzt an - online.
Wie schon bei den ersten beiden Folgen bleibt den Zuschauern lediglich die Wahl zwischen drei Männern, auf eine weibliche Option verzichtet man anders als früher bei «Schlag den Raab» noch komplett. Zur Wahl stehen der Zollbeamte Jup Häusler aus Bruchköbel (Hessen), der Turmspringer Patrick Rodriguez Rubio aus Bottrop und der Musiker Robert Protzmann aus Berlin - allesamt übrigens zwischen 35 und 38 Jahre alt. Wer nähere Infos zu den drei Henssler-Herausforderern haben oder abstimmen möchte, hat dazu auf der ProSieben-Website die Möglichkeit - an der Abstimmung darf jedoch nur partizipieren, wer sich einloggt.
Die Intention dieser Änderung dürfte sein, showintern schneller "Action" liefern zu können, statt in den ersten rund 20-25 Minuten zunächst einmal einen langwierigen Voting-Prozess durchlaufen zu müssen. In besten Raab-Zeiten übrigens hatten die Fernsehenden gar die Wahl zwischen fünf Kandidatinnen und Kandidaten, der eigentliche Wettbewerb begann hier gerne mal erst gegen 21 Uhr. Möglicher Nachteil dieses Schritts, sofern man nicht an anderer Stelle mehr aufbietet: Die Show dürfte in der Tendenz früher enden - und die Marktanteile steigen gemeinhin erst zu später Stunde so richtig an.
Übrigens: Als Musikacts sind diesmal Nico Santos ("Rooftop") sowie Johannes Oerding ("Kreise") angekündigt.
Es gibt 20 Kommentare zum Artikel
07.12.2017 15:12 Uhr 1
Gefühlt ging das erste Spiel doch erst nach 21 Uhr los, oder?
07.12.2017 15:27 Uhr 2
07.12.2017 15:35 Uhr 3
07.12.2017 15:48 Uhr 4
Also ich fand es immer ganz angenehm. So kam man als Zuschauer locker in die Show rein und hatte auch keinen Stress, wenn man mal 15min später einschaltete. Zudem fand ich es immer lustig, die vermeintlichen Übersportler und Alleskönner zu sehen, wie sich ihre angeblichen Qualitäten peinlich anpreisten
Ich war auch immer einer, der im Laufe der Show sich eben daran zurückerinnerte und entsprechend abfeierte, wenn Raab die Übersportler in ihren zuvor beworbenen Spezialdisziplinen vorführte.
07.12.2017 15:48 Uhr 5
Henssler mag in seiner Grillshow gut und sehr beliebt gewesen sein, aber in Raabs Fußstapfen kann halt keiner steigen ebensowenig wie in Gottschalks.
Raab hat aber auch nicht rein zufällig aufgehört, dafür ist er einfach zu sehr "Erfolgsspürnase". Seine Formate hatten alle den Höhepunkt überschritten und er hatte keine Lust auf einen langsamen Niedergang und hatte es finanziell aber auch künstlerisch nicht nötig. Deshalb ist er von der Party verschwunden, bevor er irgendwann rausgekehrt wird.
Ich denke aber auch, dass die Werbung vieles kaputt macht. Diese Werbeunterbrechungen sind halt nicht mehr alternativlos und andere Anbieter zeigen, wie schön und entspannt man ohne Werbung zuschauen kann.
Heute sind auch wesentlich mehr Menschen bereit für Werbefreiheit etwas zu zahlen.
07.12.2017 16:07 Uhr 6
07.12.2017 16:29 Uhr 7
07.12.2017 16:50 Uhr 8
07.12.2017 16:58 Uhr 9
Das Resultat sollte eine höhe Zuschauerakzeptanz und somit eine höhere Reichweite sein, somit ist auch die Wertschöpfung wieder höher in mehrfacher Hinsicht. Der Unterhaltungswert für den Zuschauer ist höher und die Sendung wird positiver aufgenommen, die Zuschauer bleiben dran. Die Wertschöpfung durch Werbung sollte demnach auch höher ausfallen. Es macht schon Sinn da mal neue Wege zu testen. Aber ProSieben zeigt sich hier leider seit langem sehr ignorant und undynamisch.
07.12.2017 17:06 Uhr 10
Hier ich! Klar, für die aktuellen Ausgaben nicht mehr.
Aber zu Zeiten von "Hass-Martin" wurde ich wunderbar unterhalten. Für gute abendfüllende und werbefreie Unterhaltung gibt es von mir gutes Geld, das bin ich meiner Freizeit schuldig
Eine Pinkel-Halbzeitpause wäre OK, mehr aber auch nicht.
Anders herum gefragt: Würdet ihr Werbung mitten im Kinofilm akzeptieren, oder im Theater oder mitten im Buch mal drei Seiten unüberblätterbare Werbung?
Wir hatten uns halt langsam an diesen Mist im TV gewöhnt, so dass es jetzt nicht mehr so weh tut. Aber es wird seit langem überreizt und die Einstellung ggü. der Werbung ändert sich langsam wieder.