Keine Frage, das Team von «taff» darf in diesen Zeiten sehr glücklich darüber sein, als einzige tägliche Eigenproduktion von ProSieben nahezu ausschließlich überzeugende Einschaltquoten zu erzielen - immerhin tut sich «Galileo» um 19:05 Uhr ja bereits seit geraumer Zeit zunehmend schwer damit, noch auf einen grünen Zweig zu kommen. Dafür, dass die Sendung bereits seit 22 Jahren im deutschen Fernsehen verweilt, kommt sie erfreulich frisch und vital daher; so vital gar, dass die Programmverantwortlichen aus Unterföhring Ende September mit «taff weekend» einen Ableger für den Samsag orderten, sodass die Stunde um 17 Uhr inzwischen an sechs von sieben Wochentagen mit dem Boulevard-Magazin bestückt ist. An den Erfolg unter der Woche kommen die Wochenend-Ausgaben allerdings noch immer nicht heran.
Genauer gesagt erreichten zehn der elf bisherigen Samstagsausgaben zwischen 0,50 und 0,66 Millionen Fernsehende, einmal fiel das Format mit 0,42 Millionen noch etwas ab. Beim Gesamtpublikum wusste einzig die Auftaktfolge am 23. September mit 4,8 Prozent noch zu begeistern, seither stehen konsequent unterdurchschnittliche 3,2 bis 4,2 Prozent auf dem Papier. Schwerer aber wiegt der Umstand, dass die sonst so jugendaffine Sendung bis dato auch in der werberelevanten Zielgruppe noch nicht wirklich zu punkten wusste und nur zweimal denkbar knapp einen zweistelligen Marktanteil erzielte (10,0 bzw. 10,1 Prozent). Im Regelfall lag man dagegen bei neun Prozent, zuletzt mit dreimal in Folge nur noch 8,0 bis 8,5 Prozent sogar eher mit rückläufiger Tendenz. Die Reichweiten bei den 14- bis 49-Jährigen beliefen sich dabei etwa auf 0,4 Millionen.
Von einem Aufwärtstrend seit Sendestart ist bislang auch noch nichts zu spüren, denn nach durchschnittlich 0,57 Millionen Zuschauern und 3,8 Prozent Gesamt- sowie 9,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil im Oktober hatte die Samstagsfolge im November 0,61 Millionen und 3,6 bzw. 9,1 Prozent generiert. Man könnte dazu auch sagen: Stagnation pur. Zuvor liefen samstags auf diesem Slot übrigens zwei der zahlreichen Ausstrahlungen von «The Big Bang Theory», die deutlich wechselhaftere Einschaltquoten generierten - soll heißen: An guten Tagen war man schon mal für mehr als zwölf Prozent zu haben, an schlechteren fiel man aber auch mit nur rund sechs Prozent der jungen Zuschauer gerne mal komplett durch, im Normalfall kam man auf ähnlich unspektakuläre bis enttäuschende Zahlen wie «taff weekend». Man könnte dazu auch sagen: Stagnation pur.
Für die Ausgaben unter der Woche läuft es dagegen nach wie vor nahezu uneingeschränkt rund: Mit Zuschauerzahlen, die in der Regel bei etwa 0,7 Millionen liegen, gehen zwar insgesamt ebenfalls nur leidlich überzeugende Werte zwischen vier und fünf Prozent einher, dafür euphorisiert aber der Blick auf die Zielgruppen-Werte: Abgesehen von der vorletzten November-Ausgabe (9,6 Prozent) enterten sämtliche zwischen Montag und Freitag ausgestrahlten Folgen die Zweistelligkeit, was für ProSieben in diesen Zeiten längst keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. Mehr als 15 Prozent konnte man seit November allerdings nicht mehr bejubeln, an besonders guten Tagen werden aktuell etwas mehr als 14 Prozent erzielt, im Durchschnitt etwa zwölf Prozent.
Hüben wie drüben sind die Werte natürlich auch abhängig von jenen des Lead-Ins, das übrigens an allen sechs Tagen aus höchst kreativ programmierten Sitcom-Wiederholungen besteht, was allerdings unter der Woche deutlich mehr Menschen vor die Geräte lockt als am Wochenende - vermutlich auch deshalb, weil der Samstag den einen oder anderen Stammzuschauer aus seinem Alltagstrott herausholt, der televisionäre Trott inklusive. Die Nerds von «The Big Bang Theory» sind hier also kein derart starker Rückhalt wie montags bis freitags, entsprechend schwächer fallen auch die «taff weekend»-Zahlen aus.
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