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Was genau plant Amazon bei der Premier League Ausschreibung?

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Der Streaming-Dienst Prime schielt im Vereinten Königreich auf die wichtigsten und teuersten Fußballrechte. Außerdem: Die Vierschanzen-Tournee im Quotencheck.

Welche Rolle wird Amazon bei der Premiere League Ausschreibung spielen?


Die Rechteausschreibung der englischen Premier League, die Mitte oder Ende Februar beendet sein soll, geht in die entscheidende Runde. Sky Sports und BT sind zuletzt durch eine umfangreiche Kooperation näher zusammengerutscht. Auch wenn es natürlich keine Absprachen über Gebote und Summen gibt, so gilt es als unwahrscheinich, dass die beiden Firmen ein Interesse haben, sich wie vor drei Jahren gegenseitig in astronomische Sphären zu bieten. Im unklaren liegen Experten bei der Rolle, die Amazon bei dieser Vergabe einnehmen wird. Prime hat sich für den Zeitraum ab 2019 schon Tennis-Rechte der ATP-Tour, die bisher bei Sky lagen, gesichert – allerdings nur für einen niedrigen zweistelligen Millionen-Betrag. Richard Broughton, einer der führenden Analysten des Landes, erklärte nun, dass ihm aus sicherer Quelle zugetragen wurde, dass Amazon ein Angebot vorbereiten würde.

Sporthighlights der kommenden Woche

  • Mittwoch, Donnerstag, 14 Uhr: Biathlon in Ruhpolding (ZDF)
  • Mittwoch, 21 Uhr: Englischer Carabao Cup Chelsea - Arsenal (DAZN)
  • Freitag, 20.30 Uhr: Bundesliga-Rückrundenstart: Leverkusen - FC Bayern (ZDF, Eurosport Xtra HD)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga mit Stuttgart - Berlin und Hannover - Mainz. "Topspiel" am Abend Leipzig - Schalke (Sky)
  • Samstag, 17.05 Uhr: Handball-Em Deutschland - Montenegro (ZDF)
  • Sonntag, 18 Uhr: Dortmund - Wolfsburg (Sky)
  • Der Quotenmeter-Exoten-Tipp: Dienstag, 17.30 Uhr: Eishockey Champions League Bili Tygri Liberec - Växjö Lakers (DAZN, Sport1)
Broughton sagte aber auch, dass er es maximal für möglich hält, dass Amazon auf ein oder zwei der insgesamt sieben Premier-League-Pakete bietet. Besonders im Fokus könnten die kleinsten Pakete sein, die hauptsächlich Spiele von Spieltagen unter der Woche beinhalten. Dabei geht es um 20 Spiele pro Paket. Diese Kosten könnte man sich unter den aktuellen Gesichtspunkten wohl leisten. Grob gesagt: Die Premier League könnte Amazon in England dann einen niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag pro Jahr kosten. Der Analysten hält es für möglich, dass Amazon diese Anzahl an Spiele ohne große Kostenerhöhungen in sein Prime-Angebot integrieren könnte. Denn: Amazon – und das ist auch der Grund für den Move in Richtung Sport – will unbedingt neue Zielgruppen erschließen. Das Sport-affine Publikum ist dabei besonders interessant. Amazon verdient bei Prime-Kunden grundsätzlich dann auch daran, dass diese eher beim Internet-Versandhaus bestellen als Nicht-Kunden. Im Falle eines Fußball-Rechteerwerbs seien, so denkt Amazon, Millionen neue Kunden vorstellbar.

Amazon kommt auf einen geschätzten Wert von knapp 500 Milliarden Euro – und ist damit weitaus größer als Sky oder BT. Allerdings ist Amazon auch in etlichen Bereichen aktiv, die gar nichts mit der klassischen Medienwelt zu tun haben. Und die Ausgaben des Internet-Riesen sind hoch. Im dritten Quartal 2017 blieben rund 256 Millionen Euro als Gewinn weltweit übrig. Damit liegt man sogar unter den Gewinn von Sky Plc, die zwischen Sommer 2016 und Sommer 2017 knapp 1,65 Milliarden Euro erwirtschaftet haben – pro Quartal also über 400 Millionen Euro.

Ein solches Angebot und ein solcher Zuschlag könnte aber auch ein Fingerzeig auf die kommende Bundesliga-Ausschreibung sein, die 2020 ansteht. 2016 hatte sich Amazon hierzulande noch zurückgehalten und „nur“ auf Audio-Rechte geboten. Gemeinsam mit dem Eurosport Player bei den Amazon Channels fühlt man aktuell aber auch im TV-Bereich schon mal vor.

Wie die Ausschreibung endet und ob neue Rekord-Erlöse generiert werden, ist nicht einfach vorherzusagen. Broughton kann sich aber kein Modell vorstellen, in dem Sky und BT leer ausgehen. Gerade weil aber die Rivalität zwischen beiden nun fehlt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein dritter Marktteilnehmer ein kleines Stück vom Kuchen abbekommt.

Alles safe in Österreich


Die Österreichische Bundesliga hatte die Fußball-Rechte exklusiv ins Pay-TV an Sky vergeben. Der neue Vertrag startet kommenden Sommer und läuft dann für vier Jahre. Sky hält danach eine weitere Option für vier Spielzeiten, müssten dann aber automatisch 41 (statt 34) Millionen Euro pro Spielzeit für die Rechte überweisen. Sky hat zudem auch den Auftrag bekommen, alle Bilder zu produzieren und soll mit einem Free-TV-Partner über vier Livespiele pro Saison und Highlight-Lizenzen verhandeln. Im Rennen sind hier Servus TV, ORF und auch private Sender wie Puls. Der komplette Deal stand – nicht zuletzt wegen der in Deutschland geltenden No-Single-Buyer-Rule noch unter Vorbehalt. Aber gegenüber dem Standard hat der Chef der Bundeswettbewerbsbehörde, Theodor Thanner, nun bestätigt, dass es keine Einwände gebe. Nach Angaben des Magazins schauen im Schnitt 40.000 Menschen die Spiele der Bundesliga im Alpenland.

Die Vierschanzentournee im Quotencheck


Freitag-Hype zum Jahreswechsel: Als Gesamtführender des Weltcups bei der Vierschanzen-Tournee begonnen, letztlich aber nicht gewonnen. Für Richard Freitag verlief die diesjährige Tournee nicht die erhofft. Bitteres Ende: Weil er im dritten Springen in Innsbruck stürzte, musste er den Wettbewerb verletzungsbedingt sogar vorzeitig verlassen. Den Quoten hat das hinten raus etwas geschadet: Denn das Neujahrsspringen, das auf 6,69 Millionen Zuschauer kam und damit 30,5 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern verbuchte, war das populärste seit Jahren. Auch das Auftaktspringen im alten noch kam mit 5,94 Millionen Zuschauer auf über 1,5 Millionen Zuseher mehr als ein Jahr zuvor. Ende 2015 sahen 4,95 Millionen Seher das Springen aus Oberstdorf. Den diesjährigen Quotenschnitt nach unten gedrückt hat das das dritte Springen, das an einem normalen Arbeitstag nachmittags ausgetragen wurde und entsprechend „nur“ auf 3,85 Millionen Zuschauer kam. Schon im Vorjahr lief es hier mit 3,36 Millionen nicht sonderlich prickelnd, Anfang 2016 aber schauten noch mehr als sechs Millionen Zuschauer zu.

In der Gesamtbilanz kamen die vier Springen, die vom Ersten oder dem ZDF übertragen wurden, auf 5,44 Millionen Seher ab drei Jahren. Das waren 1,07 Millionen mehr als im Vorjahr, aber eine halbe Million weniger als 15/16. Dafür wurde diesmal die beste Quote seit Jahren gemessen. Mit 28 Prozent im Schnitt lag man fünfeinhalb Punkte über dem Wettbewerb des Vorjahres und 0,7 Punkte über dem Niveau von 15/16. Nicht mit einberechnet sind die Übertragungen bei Eurosport, bei denen teils rund eine halbe Million Menschen vor den Fernsehern saßen.

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