
«Fastnacht in Franken» ist so erfolgreich, dass Das Erste die Sendung gerne im Programm hätte. 2017 wurde ein bundesweiter Marktanteil von 14,8 Prozent gemessen, allein in Bayern verbuchte die Sendung 52,6 Prozent Marktanteil. Umstritten ist die Sendung inzwischen auch, denn Nostalgiker bedauern, dass die unterfränkische Kultur und Politik nicht mehr Gegenstand der Sendung sind.
Einen Aufwärtstrend verzeichnetet auch «Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht», das jährlich zwischen Das Erste und dem ZDF wechselt. Bis zum Jahr 2015 waren die Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen überschaubar, inzwischen verzeichnete die Sendung seit drei Jahren in Folge überdurchschnittliche Werte. Mit 6,80 (2016) sowie 6,73 Millionen Fernsehzuschauern (2017) ab drei Jahren kam die Traditionssitzung auf die höchste Reichweite seit dem Jahr 2007. Der Karneval ist scheinbar nicht mehr auf dem Rückzug, sondern wird im Fernsehen wieder beliebter.

Wie sich wohl die Quoten von «Mer losse d’r Dom in Kölle» entwickelt hätten, wenn das ZDF nicht 2015 den Schlussstrich gezogen hätte? Die Sendung verzeichnete miserable Werte bei den 14- bis 49-Jährigen. Beim Gesamtpublikum verbuchte man aber deutlich überdurchschnittliche Marktanteile. Das Erste macht mit «Wider den tierischen Ernst» vor, dass nicht alle Formate punkten. Die Ausstrahlungen landeten in den vergangenen Jahren auf Senderschnitt, bei den jungen Zuschauern holte man in den vergangenen zehn Jahren nur zwischen 1,9 und 4,1 Prozent Marktanteil. «Karnevalissimo» im ZDF läuft ebenfalls nicht wirklich berauschend. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise 14,0 Prozent bei allen Zuschauern gemessen, bei den jungen Menschen wurden lediglich 4,0 Prozent verzeichnet.
Die fünfte Jahreszeit ist im Fernsehen ein veritabler Hit, allerdings kein Selbstläufer. Für die öffentlich-rechtlichen Sender sind Formate wie «Fastnacht in Franken» & Co. große Aushängeschilder. Klar: Viereinhalb Millionen Zuschauer sind beachtlich, doch das Publikum besteht aus der Generation 50+. Im Rekordjahr 2017 kam die fränkische Sitzung auch nur auf sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Damit spielt der Faschingsklassiker in einer Liga mit den «Wollnys» bei RTL II oder «Rosins Restaurants» bei kabel eins und ist somit nicht für das Privatfernsehen geeignet.
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