Technik statt Fußball
Sporthighlights der kommenden Woche
- täglich: Tennis, Australien Open (Eurosport)
- Montag, ab 00.40 Uhr: Football NFL Play-Offs, Philadelphia Eagles - Minnesota Vikings (ProSieben/DAZN)
- Dienstag, ab 9.55 Uhr: Ski alpin, Riesenslalom der Damen & Herren (BR)
- Dienstag, 19.15 Uhr: Eishockey DEL, Eisbären Berlin - Grizzlys Wolfsburg (Sport1)
- Mittwoch, 20.15 Uhr: Handball-EM, Deutschland - Spanien (ZDF)
- Sonntag, 16.55 Uhr: Eishockey DEL, Nürnberg Ice Tigers - Eisbären Berlin (Sport1)
- Sonntag, 21 Uhr: Football, NFL Pro Bowl (ProSieben Maxx/DAZN)
- Der Quotenmeter.de-Exoten-Tipp: Sonntag, 21 Uhr: Eishockey NHL, All-Star Game (Sport1)
Dieser Vertrag sieht vor, dass DAZN alle seine exklusiv gezeigten Heimspiele auch selbst produzieren und als Host-Broadcaster den weltweiten Fernsehstationen zur Verfügung stellen muss. Für den Sender ist das völliges Neuland. Im September 2016 gab es hierzu einen ersten - und angeblich gut verlaufenen - Testlauf. Vergangene Woche folgte nun Nummer 2. So wurde ein Freundschaftsspiel mit auffallend aufwändiger Technik, darunter zwei schwenkbare Hintertor-Cams, produziert - phasenweise wurde der Einsatz von Wiederholungen massiv getestet. Im Großen und Ganzen war es eine runde Produktion eines unspektakulären Testspiels.
Um was ging es bei diesem Testlauf noch nicht? Um die redaktionelle Begleitung. Zwar hatte DAZN mit Jan Platte und Ralph Gunesch seine zwei Kommentatoren diesmal direkt im Stadion sitzen, aber Rundumberichte wurden nicht produziert. In der Halbzeitpause etwa setzte DAZN lieber auf die kostengünstigen Ergebnis-Tafeln. Wie der Dienst die Zeit vor und nach dem Spiel sowie in der Halbzeit füllen möchte, bleibt somit weiterhin unklar. Durchgesickert ist bis dato nur, dass man auf XL-Berichte im Umfeld wohl verzichten wird.
Großer Sky-F1-Deal voraus?
Die Verhandlungen zwischen den TV-Sendern und der Formel1 gehen in die finale Phase. Noch fehlen unter anderem Deals in Italien und im deutschen Pay-TV. Zumindest in Italien sind nach Medienberichten die Verträge nun unterschriftsreif - mit einer Überraschung. Angeblich wird die RAI aus dem Rennzirkus aussteigen. Das Gebot soll den Formel1-Eignen nicht hoch genug gewesen sein. Für Pay-TV-Partner Sky ist das ein großer Erfolg. Den Spekulationen zufolge soll Sky Sports in Italien exklusive Rechte erhalten. Zirka fünf Rennen wird Sky zudem auf seinem Free-TV-Sender TV8 übertragen.
Wie eng die Verbindungen zwischen Sky und der Formel1 sind, zeigt sich auch beim geplanten F1 TV, das im März in fünf Ländern (darunter Deutschland) startet. Gerüchten zufolge soll der Renn-Kommentar von Sky England kommen. F1 TV würde somit das Signal von David Croft und Martin Brundle übernehmen.
Und in Deutschland? Völlig offen, was passiert. Soll Sky hier wirklich leer ausgehen, während die beiden Schwestern enger mit der Formel1 anbandeln als je zuvor? Am Donnerstag wird die Sky-Gruppe neue Quartalszahlen veröffentlichen und wie üblich auch einen Jahresausblick.
Logo-Probleme bei der Formel 1
Stolz präsentierte die Formel ihr neues Logo beim letzten Grand Prix der Saison 2017. Nun ist jedoch nicht mehr so klar, ob die Motorsport-Serie mit besagtem Logo in die neue Saison gehen wird, denn wie sich herausstellte zeigte es große Ähnlichkeiten zu einem Produktlogo der Marke 3M. Ein stilisiertes „F“ des 3M-Produkts „Futuro“ sei nahezu identisch zum vorgestellten Formel1-Logo. Ein Sprecher von 3M reagierte auf die großen optischen Parallelen , indem er klarstellte, die 3M Corporation habe bereits am 20. Februar 2017 eine Markenanmeldung für das Futuro-Logo eingereicht. Die Formel1 habe sich bei M3 jedoch nicht gemeldet. Kreiert wurde das neue Formel1-Logo von Wieden + Kennedy. Diese Problematik könnte in letzter Konsequenz bis vor den Europäischen Gerichtshof gehen. In jedem Fall besteht Gesprächsbedarf zwischen Formel1-Besitzer Liberty Media und M3.
Noch 3 Wochen: Amazon im PL-Rennen schon wieder raus?
Angeblich sollen die Verhandlungen um die neuen Premier League-Rechte für England (Spielzeiten ab Sommer 2019 bis Sommer 2022) am 9. Februar 2018 zu Ende gehen. Zuletzt überraschten Medien-Experten auf der Insel mit dem Wissen, dass sich Streaming-Dienst Amazon ernsthaft damit befasst haben soll, ein kleineres Stück vom Fußball-Kuchen abzubekommen. Diese Spekulationen dürften der LIga dort gefallen haben. Durch eine neue Kooperation zwischen den beiden aktuellen Rechteinhabern BT und Sky war die Konkurrenz weniger geworden. Jetzt sind angeblich erste Ergebnisse aus dem Bieterprozess öffentlich geworden. Analysten der Berenberg Bank haben nun eine Vertragsverlängerung mit BT und Sky vorhergesagt. Beide Unternehmen müssen dafür aber nochmal eine Schippe Geld drauf legen.
Es wird vermutet, dass die englische Liga nach ihrem Rekord-Vertrag die Erlöse nun nochmals um rund 32 Prozent wird steigern können. Demnach soll BT rund 18 Prozent mehr zahlen, Sky sogar nochmal 35 Prozent drauflegen. Das verwundert, hatte BT doch zuletzt explizit gesagt, neue Preistreibereien nicht mitgehen zu wollen und Sky schon manch kleineres Sportrecht gar nicht mehr verlängert. Den Zahlen zufolge könnten die Rechte für 7,7 Milliarden Euro (für drei Jahre) an BT und Sky gehen. Pro Saison würden beide Unternehmen demnach fast 2,6 Milliarden Euro an die Premier League überweisen. Zum Vergleich: Die Bundesliga wird von Sky und Eurosport bis 2021 im Schnitt etwas mehr als 900 Millionen Euro, also nur ein Drittel der England-Summe, erlösen.
Die genannten Zahlen sind aber mit etwas Vorsicht zu genießen. Sie basieren auf Hochrechnungen und gelten dann, wenn beide Unternehmen ihre bisherigen Pakete verlängern. Das aber ist noch nicht ganz gewiss. Wohl Mitte Februar werden dann die endgültigen Ergebnisse auf dem Tisch liegen.
Nach Quoten-Chaos: So schlug sich die Handball-EM bislang
Schockstarre bei Medienmagazinen und Branchenbeobachtern: Zwischen dem 11. und 17. Januar waren die Quoten aufgrund technischer Probleme nicht messbar. In diesen Zeitraum fiel der Start der Handball-EM, in der sich auch das deutsche Team als amtierender Titelträger noch Chancen ausrechnet. Wirklich spektakulär lasen sich die Quoten der diesjährigen Übertragungen zunächst nicht, allerdings steigerten sich die Live-Partien sukzessive. Der deutsche Turnierauftakt bei der Handball-EM 2018 gegen Montenegro erreichte im ZDF am 13. Januar ab 17.15 Uhr 3,60 Millionen Personen, die zu 17,2 Prozent aller und 12,5 Prozent der jungen Zuschauer führten. Eine Stunde später begann am 15. Januar das zweite Gruppenspiel gegen Slowenien im Ersten, das schon 4,39 Millionen Personen interessierte. Dies ergab 16,5 Prozent Gesamtmarktanteil und eine Quote von 14,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Am 17. Januar, einem Mittwoch, wurden ab 18.12 Uhr im Ersten bereits 5,41 Millionen Zuschauer zum Spiel gegen Mazedonien gemessen, das damit 20,1 Prozent aller und 18,6 Prozent der jungen Zuschauer in seinen Bann zog. Das erste Hauptrunden-Spiel mit deutscher Beteiligung, in dem Deutschland Tschechien bezwang, gab am 19. Januar ab 18.15 Uhr wieder auf 4,87 Millionen Interessenten ab. Das Zweite verzeichnete dabei 18,9 Prozent beim Publikum ab Drei und 17,2 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49.
Zurück im Ersten erzielte die Handball-EM am 21. Januar ihre höchste Reichweite des laufenden Turniers. Als die deutsche Auswahl Dänemark unterlag, sahen am Sonntagvorabend 6,45 Millionen Sportfans ab drei Jahren zu, die auch 1,70 Millionen Personen zwischen 14 und 49 Jahren enthielten. So ergab sich ein Gesamtmarktanteil von 21,7 Prozent. Beim jungen Publikum lief das zweite Hauptrundenspiel mit 18,4 Prozent ebenfalls ganz stark.
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