Hingeschaut

5 Gründe für die gesunkenen Reichweiten bei «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!»

von   |  5 Kommentare

Deutschland kann wieder früh ins Bett gehen. Das Dschungelcamp hat seine Pforten geschlossen. Mit Marktanteilen von in der Spitze über 40 Prozent war die Staffel ein großer Erfolg. Aber die ganz enorm hohen Reichweiten blieben aus. Quotenmeter.de mit einem Staffelfazit und einem Ausblick auf eine sehr wahrscheinliche Staffel im Jahr 2019.

Daniele wer?


Auf den ersten Blick könnte man meinen, das Dschungelcamp war nie so unprominent wie in diesem Jahr. Mit Daniele Negroni, «Bachelorette»-Sieger David (dessen Nachname den meisten wohl selbst nach intensivem Nachdenken nicht einfallen will), Kattia Vides oder Giuliana dürften vielen genauso wenig ein Begriff sein wie Sandra Steffl oder Matthias Mangapiane. Andererseits: In früheren Staffeln waren es oftmals die tendenziell unbekannten Kandidaten (Stichwort: Sarah Dingens oder Georgina), die die besten Geschichten lieferten. Und dennoch: Für die nächste Staffel wäre RTL gut beraten, in den Promi-Kategorien wieder ein Regel höher zu greifen. Wenn das so einfach wäre…

Der zwölfte Aufguss


Man mag es kaum glauben: Aber die 2018er Staffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» war die mittlerweile zwölfte Auflage der Celebrity-Show. Dass da gewisse Abnutzungserscheinungen auftreten, erscheint vollkommen normal. Manche neigen sogar dazu, zu sagen: Erstaunlich, dass man auch im zwölften Anlauf noch teils über 40 Prozent Marktanteil erreicht. Kurzum: Viele Situationen wie Essens-Knappheit, Ekel-Prüfungen oder Zicken-Krieg sind den Zuschauern mittlerweile aus x Staffeln zuvor bestens bekannt und daher nicht mehr ganz so aufregend wie vielleicht noch Anfang dieses Jahrzehnts. Seit 2011 läuft jedes Jahr eine Staffel, 2010 und in den Jahren zwischen 2004 und 2008 gab es hingegen Verschnaufpausen.

Wo bleiben denn die Neuerungen?


Zumal sich inhaltliche Neuerungen zuletzt kaum zeigten. Bis 2017 setzte RTL in den ersten Tagen auf zwei Gruppen. Eine wohnte im bekannten Camp, eine in einer zweiten Behausung namens „Snake Rock“. Dieses zweite Camp wurde von den britischen Kollegen schon länger bespielt. 2018 nun folgte die Rolle rückwärts. Innovative Erzählideen waren selten zu sehen; deutlich öfter als in den beiden Jahren zuvor musste RTL sogar wieder Stars auf Schatzsuche schicken. Kniffe, etwas mehr Pep in die Handlung zu bringen, gibt es genug. Die Versuchung, dass sich David und Daniele gegen die Schatzkiste und für zwei Zigaretten entscheiden konnten, war hier schon ein erster Schritt. Andere internationale Reality-Shows bieten aber genug Stoff für Ideen: Offene Nominierungen, das Zeigen von Lästereien, Gruppenprüfungen, das Spiel Arm gegen Reich. An irgendeiner Schraube wird RTL für 2019 wieder drehen müssen.

Die Konkurrenz lässt grüßen


Nicht zu vergessen ist ein wesentlicher Punkt: Nach den erfolgreichsten Jahren von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» (2014 holte RTL damit teils mehr als 50 Prozent Marktanteil) sind auch andere Sender und Produktionsfirmen wach geworden. Das Jahr über gibt es nun mehrere Shows, die sich an Zutaten des Dschungels bedienen: Sat.1 zeigt «Promi Big Brother», ProSieben seine Abenteuer-Show «Global Gladiators», die aber ebenfalls Promis gerne private Storys entlocken möchte, RTL hat sich mit «Adam sucht Eva» ein zweites Event geschaffen, das «Sommerhaus der Stars» funktioniert auf gewisse Weise ähnlich und auch RTL II hat mit «Love Island» ein bei den ganz Jungen ähnliches Format kreiert. Nun mag der Dschungel handwerklich wie inhaltlich noch immer die Speerspitze sein, letztlich aber ist man ein Format von mehreren geworden.

Gähn! Schnarch! Stöhn!


Nun kann man wahrlich nicht sagen, dass die 2017er Version des Dschungels durchgehend langweilig war. Im Gegenteil: Die Staffel hatte durchaus ihre sehr interessanten Momente, wenn man an den Monte Negroni denkt, an Matthias‘ erste Prüfungen, an Jenny (die Schwester von…) oder natürlich Ansgar. Mitunter aber durfte man als Zuschauer schon das hohe Tempo früherer Jahre vermissen. Zwar nicht über die Maße ausgeprägt, aber durchaus vorhanden, war der XL-Wahn nun auch im Dschungel. Um 23.15 Uhr endete keine einzige Episode – inzwischen war Mitternacht die eher normale Endzeit der Show. Wer also wissen wollte, für wen die Zuschauer angerufen haben, der musste auch unter der Woche sehr lange wach bleiben. Vielen ist das schlicht aber nicht möglich: Fünf Millionen Zuschauer um kurz vor Mitternacht – das haben sonst nur drei oder vier Privatsender zusammen. Der Dschungel schaffte es allein.

Fazit


In diesem Sinne: Deutschland kann ab dieser Woche wieder etwas früher schlafen gehen. Das gilt auch für die Macher, die mit Jetlag zurück nach Deutschland kommen. Nach der Ruhepause darf aber gerne überlegt werden, welche Stellschrauben zu drehen sind. Vielleicht muss es ja im Dschungel im kommenden Jahr nicht noch mehr Sendezeit sein. Vielleicht hilft auch ein bisschen mehr Prominenz.

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Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
Esel
04.02.2018 01:05 Uhr 1
Sandra Stoffel heißt Sandra Steffl. ;) Oder war das Absicht, um den Punkt zu unterstreichen? :D
Familie Tschiep
04.02.2018 21:46 Uhr 2
Ein Format nutzt sich ab. Und bei Ich bin ein Star holt mich hier raus sollten auch ein paar Stars dabei sein oder etwas was in die Nähe kommt.
tommy.sträubchen
05.02.2018 08:03 Uhr 3
Ja gut die wirklichen Stars unterhalten aber nur selten....mir reichen y/z Promis.Die müssen nur unterhaltsam sein und daran hat es dieses Jahr und vor drei Jahren gelegen.Wer kannte Sarah K. oder Larissa Marolt (oder so ähnlich)....Casting ist alles...der Rest war wieder Top.RTL hat das beste draus gemacht...
kauai
05.02.2018 08:13 Uhr 4
Gesunkene Quoten hin oder her - dieser Müll hat immer noch viel zu viele Zuschauer! Mir ist das echt schleierhaft, warum sich so viele Leute dieses Format Jahr für Jahr antun.
tommy.sträubchen
05.02.2018 08:27 Uhr 5
@kauai... weil es verschiedene Geschmäcker gibt. Warum schauen Leute Berlin Tag und Nacht?... man wird es nie ergründen....

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