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Exakte Quoten liegen vor: Leise Freude beim Dschungel und Robert Atzorn, Ernüchterung bei «Get the F*ck»

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Bis Montag dieser Woche musste die AGF infolge der Datenpanne bei der Quotenerhebung immer mit Vorsicht zu genießende TV-Daten ausweisen. Inzwischen sind alle Werte einwandfrei nachgereicht. Abweichungen zu den bisherigen Ergebnissen gab es aber nur recht selten in größerem Rahmen.

Die schwere Panne bei der GfK, die für die AGF die TV-Quoten in Deutschland erhebt, ist endgültig behoben. Nach einer Woche komplett ohne TV-Daten im Januar hat das Unternehmen bis zuletzt zwar wieder Quoten und Reichweiten ermittelt und ausgewiesen, aber immer gebeten, die Daten mit leichter Vorsicht zu behandeln. Bis dato waren noch nicht alle Geräte wieder so einsatzbereit, dass man auf die gewohnte Anzahl an Testhaushalten kam. Inzwischen läuft das Panel wieder einwandfrei und sämtliche bisher wacklige Daten wurden im Nachhinein so aufbereitet, dass es zu keinerlei Unklarheit kommt.

Bezüglich der nachgereichten endgültigen Daten lässt sich sagen: Sie waren in der überwiegenden Anzahl der Falle wohl genauer als zunächst gedacht. Verschiebungen über den üblichen Rahmen hinaus fanden sich zumeist nicht. Dass die Werte gegenüber den vorläufigen Quoten oft anstiegen, hat derweil einen einfachen Grund. In den endgültigen Zahlen ist nicht nur die Live-Nutzung berücksichtigt, sondern auch die Nutzung bis zu drei Tage nach der Erstausstrahlung. Heißt: Auch Festplattaufnahmen etc. fließen mit ein.

Somit lässt sich inzwischen auch sagen, dass die in diesem Jahr gesunkenen Reichweiten von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» nicht der Messpanne geschuldet sind. Auch in den richtigen Werten hat das RTL-Dschungelcamp auf absolut hohem Niveau Zuschauer verloren. Allerdings war es durchaus die in Australien produzierte Sendung, die in den Nachberechnungen teils massiv zulegen konnte. So holte die Auftaktfolge nicht wie zunächst angenommen 6,49 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, sondern 6,74 Millionen. Auch an den weiteren Tagen schauten in der Regel rund 200.000 Leute mehr zu als zunächst gedacht. Nun auch fix ist, dass es in diesem Jahr nicht zwei Shows gab, die weniger als fünf Millionen Seher erreichten, sondern nur eine.

Im Schnitt stieg die Sehbeteiligung um rund 140.000 Zuschauer auf 5,76 Millionen – bei den klassisch Umworbenen ging es um rund 80.000 Seher auf 3,12 Millionen bergauf. Die Quote in der Zielgruppe blieb dennoch unverändert – und lag bei gut 38 Prozent.

Ebenfalls Bestand haben die enorm hohen Werte des «Tatort» im Januar. Drei Episoden am Stück hatten über zehn Millionen Zuschauer: Die Ausgabe „Die Faust“ kam nun auf 10,62 Millionen Seher (vorher 10,54 Millionen), die Marktanteile bei allen sanken aber um 0,2 Punkte auf 28,7 Prozent. Somit sind die leichten Reichweitengewinne wohl der zeitversetzten Nutzung zuzuschreiben. Auch die beiden Folge-Ausgaben der Krimireihe schlugen sich ganz offiziell auf sehr hohem Niveau. Der Fall „Bausünden“ holte in der Tat mit genau 11,5 Millionen einen der besten Werte abseits der Münster-Ermittler, auch wenn die Reichweite um wenige tausend Zuschauer nach unten korrigiert wurde. Und die Ermittler aus Dresden erreichten mit „Deja-Vue“ in der Tat 10,69 Millionen Leute – 0,09 Millionen mehr als zunächst gedacht. Dieser Fall machte vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen einen Sprung um sechs Zehntel auf 25,1 Prozent.

Ebenfalls im Großen und Ganzen korrekt waren die Werte von «Sankt Maik» bei RTL: Die neue deutsche Serie steigerte sich mit ihren bisher drei Folgen in der klassischen Zielgruppe um 0,1 oder 0,2 Punkte – die Reichweiten stiegen nachträglich um rund 100.000. So sah es dann auch beim zweiten neuen Format, «Beck is back!» aus, das nun um zwei Zehntel auf ein Startergebnis in Höhe von 11,7 Prozent zulegte.

ProSieben wurde mittwochs derweil nachträglich nicht zum großen Quotensieger ernannt: «Zoo» ist wirklich gefloppt. An den Messungen vom 17. und 31. Januar (4,3 und 3,6% in der Zielgruppe) hielten die Marktforscher sogar 1:1 fest. Da spielte es dann auch keine Rolle mehr, dass die US-Serie am ersten und am dritten Abend 0,4 und 0,3 Prozentpunkte dazugewann. Das Format holte schlicht zu niedrige Zuschauerzahlen. Im Gegenzug war «Der Bachelor» wirklich sehr erfolgreich. Die Kuppelshow von RTL, die diesmal Daniel Völz als Hauptdarsteller hat, steigerte sich bei seiner Premiere nachträglich um rund 70.000 auf nun 3,39 Millionen Zuseher. Der Marktanteil machte einen Sprung um fast einen Prozentpunkt auf 20,2 Prozent. Auch in Woche zwei steigerte sich die Produktion von Warner Bros auf ähnlichem Niveau – auf 17,6 Prozent. Vergangene Woche nun legte das Format ganz massiv zu. Von 20,8 Prozent ging es auf 21,9 Prozent nach oben – die Episode ist nun die Erfolgreichste seit fünf Jahren.

A pro pos „erfolgreichste“: Mit 8,87 Millionen Zuschauern war Mitte Januar der TV-Abschied von Robert Atzorn in der Reihe «Nord Nord Mord» auch unfassbar gefragt. Fast nie erreichen ZDF-Krimis solch exorbitant hohen Ergebnisse. Auch hier hat sich heraus gestellt, dass die Werte ziemlich korrekt waren. In der endgültigen Betrachtung stiegen die Zahlen sogar noch auf 9,03 Millionen Seher an; 26,1 Prozent Marktanteil sahen am dritten Montag des Jahres den 90 Minuten langen Krimi.

Auf der Kippe dürfte dieser Tage die ProSieben-Show «Get the F*ck Out Of My House» stehen. Eigentlich ordentliche Quoten treten in der internen Bewertung gegen einen ziemlich mäßigen Inhalt und letztlich eine eher chaotische Umsetzung an. Auch die neuen TV-Daten dürften nun nicht sonderlich viel mehr Aufschluss bringen. Die Episoden zwei und drei wurden leicht nach oben gewichtet, auf nun 10,3% (+0,3) sowie 9,1 Prozent (+0,2). Folge vier steigerte sich nachträglich um zwei Zehntel auf 8,6 Prozent, hatte also auch nur unwesentliche Gewinne zu verbuchen. Das Finale hingegen gab leicht ab: Wurden einst noch 9,2 Prozent in der klassischen Zielgruppe gemessen, lag man nun bei 9,0 Prozent.

Donnerstags hat derweil der Allzeit-Rekord der RTL-Serie «Der Lehrer» (20.15 Uhr) Bestand. Am 25. Januar kam die Produktion nun offiziell auf 21,6 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen, zwei Zehntel weniger als bis dato angenommen. Die Reichweite stieg aber um rund 80.000 Leute auf 3,42 Millionen an – auch hier hielten sich die Verschiebungen also im Rahmen der üblichen Normen.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/98875
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