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Raab grinst, Joko lacht: «Das Ding des Jahres» begeistert das junge Publikum

von   |  13 Kommentare

ProSieben hat seinen ersten potenziellen Show-Superhit im Jahr 2018 auf die Beine gestellt, zumindest der Auftakt lag meilenweit über Senderschnitt. Am späten Abend floppte hingegen «Die Comedy-Show» böse - und auch Sat.1 muss sich mit «Genial daneben» allmählich sorgen machen.

Endlich mal wieder klotzen statt kleckern: Das war das Motto von gleich vier großen deutschen Fernsehsendern am Freitagabend. Doch während Karneval, «Big Bounce» und die Sat.1-Comedy-Shows relativ erwartbares Material lieferten, präsentierte ProSieben ein gänzlich neues, bereits im Vorfeld sehr groß beworbenes Ding: «Das Ding des Jahres», um genau zu sein. Und Stefan Raab als Ideengeber sowie Joko Winterscheidt als Teil der dreiköpfigen Jury bewirkten zumindest beim werberelevanten Publikum ganz offensichtlich einen Vertrauensvorschuss, denn trotz harter Show-Konkurrenz fielen die Einschaltquoten für die gut dreistündige Auftaktfolge richtig gut aus.

Genauer gesagt wurden bei den 14- bis 49-Jährigen tolle 14,9 Prozent bei 1,42 Millionen erzielt, womit sich die Unterföhringer am Freitag einzig und alleine der Vorabend-Ausstrahlung von «GZSZ» geschlagen geben mussten, jedoch keiner einzigen Primetime-Präsentation. Nach der kleinen Enttäuschung, die «Get the F*ck Out of My House» zuletzt nach einem ordentlichen Auftakt darstellte, könnte nun also der Bann im Show-Segment gebrochen sein. Künftig muss sich die Erfinder-Show allerdings fünfmal am Samstagabend beweisen. Dass es kein Selbstläufer wird, deuten bereits die Werte beim Gesamtpublikum an, wo schon der Staffelstart mit 1,93 Millionen sowie 6,5 Prozent keine überragenden Zahlen erzielte - jedenfalls dürften sich die Programmverantwortlichen hier etwas mehr erhofft haben als knapp zwei Millionen Interessenten.

Im Anschluss daran ging bekanntlich auch noch «Die Comedy-Show» an den Start, das genauso wie «Das Ding des Jahres» sechs Folgen spendiert bekam und stets das spätabendliche Lead-Out des Primetime-Neustarts markieren darf. Diese Co-Existenz funktionierte allerdings bereits zum Auftakt überhaupt nicht, denn das gar nicht mal so witzige Geschichten-Erzählen mit Mimi Fiedler stürzte ab 23:15 Uhr auf nur noch 0,60 Millionen ab, womit der Marktanteil auf 3,3 Prozent zurückging. Besonders bitter: Selbst in der Zielgruppe wurde mit 7,3 Prozent bei 0,43 Millionen nicht einmal die Sendernorm erreicht, obwohl hier das Vorprogramm ja wahrlich noch überzeugte. Schwer vorstellbar also, dass sich diese Sendung am späten Samstagabend noch wird steigern können - aber im Gegenzug durchaus denkbar, dass die miesen Zahlen nicht ausschließlich mit inhaltlichen Aspekten zusammenhängt, sondern auch mit einem sinkenden Interessen innerhalb der dreistündigen «Das Ding des Jahres»-Präsentation.


«Genial daneben» kommt gegen Show-Trio nicht an


Schlechte Nachrichten gibt es indes vom Schwestersender Sat.1, das «Genial daneben» für ausreichend mächtig hielt, um gegen all die hochattraktiven Konkurrenten bestehen zu können. Ist es aber ganz offensichtlich nicht, wie schmerzhaft schwache 6,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei nur noch 0,67 Millionen jungen Fernsehenden viel zu deutlich zeigten. Damit unterbot Hugo Egon Balder noch einmal den erst vor zwei Wochen aufgestellten Tiefstwert von 7,1 Prozent, von dem sich die Show vor Wochenfrist mit 8,6 Prozent immerhin leicht erholt gezeigt hatte. Insgesamt sahen 1,39 Millionen Menschen zu, die damit verbundenen 4,5 Prozent lagen noch viel deutlicher unterhalb des Solls.

Ein bestenfalls sehr schwacher Trost für die Verantwortlichen der Sendung dürfte der Umstand sein, dass man damit wie gewohnt etwas besser unterwegs war als «Paul Panzers Comedy-Spieleabend» im Vorfeld, das sich mit geradezu mickrigen 3,4 Prozent Gesamt- bzw. 4,9 Prozent Zielgruppen-Marktanteil begnügen musste. Die Zuschauerzahl lag bei nur 1,11 Millionen. Und zm 22:20 Uhr ging es dann mit zwei «Knallerfrauen»-Reruns reichlich schlecht weiter, die lediglich auf 6,0 und 6,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen bei insgesamt maximal 1,00 Millionen gelangten. Eines aber deuten diese Zahlen an: Es liegt sicherlich nicht vornehmlich an «Genial daneben», dass sich der Comedy-Freitag von Sat.1 aktuell wieder bedenklich schwer tut.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/98956
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Es gibt 13 Kommentare zum Artikel
tommy.sträubchen
10.02.2018 11:43 Uhr 1
Leutchen..... Bei Ich bin ein Star holt mich hier raus ...wird bei Werten von 30-45.% von "schwach" gesprochen und bei das Ding bei 14.9% vom Super Hit.. OK es ist Pro 7 aber ich bin Sicher da wurde viiiiel mehr erwartet, bei der Premiere. Das ist OK mehr nicht.. denn es wird wohl noch runter gehen in den nächsten Wochen
Familie Tschiep
10.02.2018 14:31 Uhr 2
Ich wäre vorsichtig mit dem Wort begeistern. Anhand der Zahlen weiß man nicht, ob es die Leute begeistert, man weiß nur, dass sie zu schauen. Ich fand es eher mittelspannend und von der Struktur nicht so frisch.

Ich halte die knapp 15 % erfreulich, aber es war die erste Show. Die Quoten können noch fallen.
christian.trinkl
10.02.2018 14:47 Uhr 3
Liebes QM-Team, die Einordnung von Das Ding des Jahres als "Show-Superhit" könnt ihr gleich mal abspeichern im Ordner "Verfrühteste und falscheste Lobhudelei des Jahres 2018" – denn ich prophezeie der Show einen ähnlichen Absturz wie Martin Schulz oder der damaligen unsäglichen "Millionärswahl" auf ProSieben (vielleicht nicht ganz so extrem xD), denn die Show ist mega lang, mega unspannend, hat eine mega nichtssagende Jury (Lena Gercke in der Funktion wird sich mir nie erschließen ...) und spielt im Vergleich zu "Die Höhle der Löwen" schlicht in der untersten Provinzliga was das Thema Erfindungen UND deren Präsentation betrifft. Man vergleiche nur mal: HLDL hat nur eine minimal kürzere Sendezeit, kein Publikum und eigentlich nur 5 Leute plus Kandidaten in einem Raum und ist zumeist super unterhaltend, total spannend und dabei zuallermeist auch unpeinlich.



"Das Ding des Jahres" ist leider gut gemeintes aber eher schlecht gemachtes Fernsehen. Wobei so richtig schlecht ist es auch nicht, man will ja nicht unfair sein. Es ist nur schlicht nichts, was man ab jetzt jeden Samstagabend um 20.15 Uhr drei Stunden lang braucht. Ich sage: Das wird nix.



Sollte es aber wirklich ein "Show-Superhit" werden, entschuldige ich mich bei der QM-Redaktion auch hier im Forum, eh klar :D
Kingsdale
10.02.2018 14:50 Uhr 4
Man muss auch immer Bedenken, es ist die erste Sendung. Da schauen viele auch nur mal aus Neugier rein, was da geboten wird. Heute wird es sicherlich mit den Quoten runter gehen und in den nächsten Wochen auch. Viele merken dann, das es doch nur eine simple Kopie der Löwen ist, wobei hier aber nichts bei rauskommt. Und die Überlänge nervt mit der dauernden Werbung.

Aber es kommt auch immer auf das Gegenprogramm an, was am Freitag auch nicht wirklich prall war und heute, am Samstag, auch nicht wirklich gut ist.
Familie Tschiep
10.02.2018 15:20 Uhr 5
Man kann die Sendung mögen oder nicht, aber es ist keine Shark Tank-Kopie. Eher kopiert Bares für Rares Shark Tank, 5 Händler buhlen um ein Projekt.
Fernsehfohlen
10.02.2018 15:55 Uhr 6


Ich als Schreiberling des Artikels erwarte Selbiges, denn auch ich habe mir die Show gestern Abend angeschaut und sie im Fernsehen als deutlich behäbiger empfunden als live im Studio - was sicherlich auch mit dem wieder mal sehr großzügigen Umgang mit der Werbung zusammenhängt. Aber vielleicht auch ein Stück weit damit, dass ich als Studio-Zuschauer eine gewisse "Verantwortung" spürte, den Vorstellungen zu folgen, weil ich halt abstimmen durfte und sollte und als einer von vielleicht 200 Besuchern im Studio auch eine gewisse Relevanz meiner Stimme spürte - als Sofaheld ist das alles nicht so gegeben und man schweift mit den Gedanken schon gerne mal was weiter ab. Und auch wenn sich dein Urteil global für mich zu hart liest, kann ich dir eigentlich in keinem deiner Punkte widersprechen, da ist schon überall was dran.





Fohlen
medical_fan
10.02.2018 18:10 Uhr 7
Wirklich viel besser als DHDL. DHDL ist so langatmig und in die Länge gezogen mit manch unsympathischen Typen. VOX kann echt gute Sendungen produzieren, ABER "Sing mein Song" und "DHDL" sind echt nur bei Schlafproblemen zu gebrauchen.

ABER da DHDL und SMS RTL(VOX gehört zu RTL) Shows auf dem Niveau von Dschungelcamp,DSDS und Bauer sucht Frau sind und das auch Erfolgsshows sind, verwundert mich das nicht.



DHDL,SMS und andere VOX Dienstagsshows sind Assi Fernsehen ganz unverblümt gesagt. (Da könnte man auch gleich RTL II schauen)
Kaffeesachse
10.02.2018 18:28 Uhr 8

Mal ganz unverblümt gefragt: Geht's noch?
Familie Tschiep
10.02.2018 20:23 Uhr 9


Vielleicht ist das eines der Probleme der Show. Studiopublikum entscheiden zu lassen, ist natürlich billiger, weil man alles vorproduzieren kann. aber es macht es für die Zuschauer ein Stück uninteressanter.

Fernsehfohlen, guck doch mal, ob Entscheidung mit Televote mehr Quoten haben als mit Vote von Saalzuschauern.
christian.trinkl
10.02.2018 20:29 Uhr 10


Hey Fohlen, die Erklärung, dass du vor Ort dabei warst bei der Aufzeichnung, erklärt deinen im Vergleich zu mir positiveren Ansatz zur Show. Das prägt natürlich, das versteh ich :D

Und ja, ich formuliere gerne direkt und deutlich – beleidigend oder herablassend soll es aber nie sein. Ich finde mein Urteil durchaus noch im erlaubten Rahmen.



Und ich gebe dem Ding des Jahres heute Abend noch mal ne Chance – und werde mich gerne korrigieren, falls sich die Show total verbessert und mich vom Hocker haut.

Aber mein erstes Gefühl beim Sehen einer Sendung täuscht mich fast nie – bin wie der Oktopus damals der die Ergebnisse der deutschen Mannschaft vorausgesagt hat – nur eben mit Tops und Flops im TV :lol:
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