Ab Mai 2018 werden in Berlin und Potsdam die Stühle gerückt, denn dann wird der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) neue Strukturen umsetzen. Bereits seit 2009 gibt es eine medienübergreifende Programmdirektion, die nun um eine multimedial arbeitende Herstellung erweitert wird. Das hat zur Folge, dass die Sendungen nicht mehr nach Ausspielwegen oder medialer Herkunft geplant werden, sondern der Inhalt aller Beiträge oder Sendungen in den Mittelpunkt rückt. Künftig sollen alle Ausspielwege, also Internet, Radio und Fernsehen eingeplant werden.
rbb-Programmdirektor Dr. Jan- Schulte Kellinghaus: „Wir denken in der Programmentwicklung zukünftig multimedial. Deshalb müssen wir auch die Herstellungsprozesse übergreifend organisieren und intensiv zusammenarbeiten. Für das Programm bedeutet das mehr Verantwortung für das Ressourcenmanagement und echte Multimedialität.“
Auch die IT-Aktivitäten des Senders werden ab Mai unter einem Dach gebündelt. Diese wird dann mit der Systemplanung und dem technischen Prorammservice zur neuen Hauptabteilung „Mediensysteme und IT“ verschmelzen.
rbb-Produktions- und Betriebsdirektor Nawid Goudarzi: „Die neue Struktur wird unter anderem der zentralen Rolle gerecht, die die IT bei allen Fragen rund um die Produktion spielt. Eine neue Abteilung Distribution mit Sendeabwicklung, Schalträumen und Programmverbreitung ergänzt die beiden Hauptabteilungen und sorgt für Synergien mit dem ARD Play-Out-Center in Potsdam.“
Es gibt noch mehr Neues: Die Abteilung Unternehmensentwicklung wird im Mai aufgelöst, dafür kommt der Bereich „Unternehmensplanung und Medienpolitik“. Die Bereiche Archive & Dokumentation sowie die Online-Koordination werden mit der Hauptabteilung Multimediale Herstellung verschmolzen. Aus den Unterlagen des rbbs geht allerdings nicht hervor, inwieweit diese Strukturen zur Kosteneffizenz beitragen sollen, wie von der KEF zuletzt gefordert. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg verweist lediglich darauf, dass damit ein besseres Programm hergestellt werden soll.
Der Vorsitzende des rbb-Verwaltungsrats, Wolf-Dieter Wolf, sagte: „Durch die Strukturreform gewinnt der rbb programmlich und organisatorisch neuen Handlungsspielraum. Das wird sich mittelfristig in jeder Hinsicht auszahlen.“
Patricia Schlesinger: „Wir setzen die Veränderungen organisatorisch ab 1. Mai in Kraft, inhaltliche Anpassungen entwickeln die neuen Einheiten direkt und schaffen so beste Voraussetzungen für einen zukunftsfähigen rbb. Die Projekte der ARD-Strukturreform treiben wir parallel weiter voran.“
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