Quotencheck

«Wer weiß denn sowas?»

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Neue Rekorde, wohin man auch blickt: Das Pflaume-Quiz übertraf vor allem hintenraus alle Erwartungen mit konsequent deutlich mehr als vier Millionen Zuschauern. Für «Quizduell» und «Gefragt - Gejagt» liegt die Latte somit nun extremst hoch.

Die längsten Quiz-Staffeln bisher

  1. «Wwds?», S3: 165 Folgen
  2. «Wwds?», S2: 120 F.
  3. «Gefragt - Gejagt», S3: 99 F.
  4. «Gefragt - Gejagt», S2: 78 F.
  5. «Quizduell», S2: 61 F.
Spätestens nach der zweiten Staffel war allen Programmverantwortlichen klar, dass sie mit «Wer weiß denn sowas?» eine echte Perle in ihren Reihen wissen, die anders als das einst den großen Vorabend-Quiz-Hype begründende «Quizduell» auch längere Staffeln zu tragen vermag, da es eben nicht tagesaktuelle Fragen und eine Live-Ausstrahlung umfasst. Drum ließ man dem Team um Kai Pflaume, Bernhard Hoecker und Elton diesmal auch stolze 165 Folgen bzw. ganze acht Monate Zeit, um in vollem Glanz zu erstrahlen - eine bislang einzigartige Chance, denn selbst das ebenfalls voraufgezeichnete «Gefragt - Gejagt» war bislang nie auf eine dreistellige Episodenzahl gelangt. Und mit quasi monatlich neuen Bestwerten wusste die Show dieses Vertrauen auch zu jeder Zeit zu nutzen.

Eine einzige Woche musste in all der langen Zeit aber mit weniger als zwei Millionen Zuschauern auskommen: die allererste nach der langen Auszeit, denn nur der Staffelauftakt überschritt besagte Marke mit 2,11 Millionen knapp, während im Anschluss lediglich zwischen 1,85 und 1,97 Millionen erzielt wurden. Mit im Wochenmittel 13,4 und 7,7 Prozent übertraf man zwar auf Anhieb wieder die sehr durchwachsene Bilanz des «Paarduells», das zuvor erfolglos um Anschluss an die drei erfolgreichen Vorabend-Formate kämpfte, aber war noch weit von der Bestform entfernt.

Doch schon den weiteren Juli-Wochen zeigt die Formkurve zwar nur moderat, aber doch ziemlich konsequent nach oben, sodass unterm Strich zumindest schon mal 14,3 bzw. 8,4 Prozent bei 2,22 Millionen Interessenten eingefahren wurden - es sollte der schwächste Monatswert bleiben, was sich zu diesem Zeitpunkt erst schüchtern andeutete. Der August startete mit den vergleichsweise unbekannten «GNTM»-Sternchen Lovelyn Enebechi und Kim Hnizdo dann angesichts von nur 12,2 und 6,1 Prozent bei 1,86 Millionen zunächst einmal arg durchwachsen, war damit aber auch die letzte Ausgabe, die nicht einmal zwei Millionen Menschen erreichte. Davon abgesehen steigerte sich das Format auf nun schon wirklich gute 15,7 und 8,8 Prozent bei im Schnitt 2,35 Millionen Fernsehenden.

November: «Wwds?» entreißt «Quizduell» seinen letzten Rekord


«Wwds»: Ein 'laues Quiz-Lüftchen', das 'Bärendienste' erweist?

Mehrfach haben unsere Leser in den vergangenen Monaten auf unsere Review verwiesen, die wir zum Start der Show im Juli 2015 verfasst hatten und die in der Retrospektive durchaus amüsant bis absurd anmutet. Dass der konzeptionelle Innovationswert des Formats nicht an jenen von «Gefragt - Gejagt» und «Quizduell» heranreicht, sollte auf der einen Seite unabhängig von Quotenerfolgen weiterhin betont werden, andererseits ist es der Sendung herausragend gut gelungen, sich ihrer Qualitäten - etwa einem eher alltags- und praxisbezogenen Fragenkonzept, schöner Auflösungsclips, einem authentisch mitfieberndem Publikum und einem guten Stammtrio, das mit der Zeit immer mehr zu einem sehr guten Stammtrio wurde - zu besinnen, wodurch das schleppende Grundtempo und öde Konzept mehr und mehr in den Hintergrund traten. Aus diesem Grund würde ich den Artikel heute gewiss nicht mehr so schreiben wie damals, ja vielleicht war die Kritik an einigen Stellen auch verfrüht und überzogen - aber nicht völlig aus der Luft gegriffen, wie manch einer auch behauptete.
Kurz-Kommentar von Manuel Nunez Sanchez, der einst das Hingeschaut zur Auftaktfolge von «Wer weiß denn sowas?» schrieb - und auch diese Quoten-Analyse.
Und mit dem Start in die neue TV-Saison sahen dann auch regelmäßig weit über zweieinhalb Millionen Menschen zu, genauer gesagt im September 2,63 Millionen und im Oktober 2,85 Millionen, was im Durchschnitt jeweils mit tollen 16,0 Prozent einherging - immerhin muss man bedenken, dass sich die Sendung nun auch den ZDF-«SOKOs» mit frischen Erstausstrahlungen in den Weg stellen musste, der Konkurrenzdruck also rapide zunahm. Beim jungen Publikum begann das Format nun auch ein wenig zu stagnieren, wenngleich mit 8,9 und 8,7 Prozent im Monatsmittel auf einem fraglos großartigen Niveau. Und im November fiel dann gewissermaßen auch die letzte Phalanx der Quiz-Mitbewerber, denn mit 3,57 Millionen am 13. November konnte man nun auch auf die höchste je am Vorabend erzielte Zuschauerzahl im Ersten seit Beginn der Quiz-Offensive verweisen. Zum Vergleich: Das «Quizduell» erreichte ein einziges Mal 3,51 Millionen und ansonsten nie die Drei-Millionenmarke, «Gefragt - Gejagt» nahm besagte Hürde immerhin achtmal, kam aber nie über 3,23 Millionen hinaus.

Und spätestens ab hier kannte die Euphorie im Grunde kaum mehr Grenzen, quasi im Wochentakt wurden hier neue Bestwerte erzielt, die aber allesamt aufzuzählen müßig wäre. Beachtlich war aber der Reichweiten-Satz von 2,85 auf 3,39 Millionen in der Monatsendabrechnung, womit sich auch der Marktanteil abermals auf 16,8 Prozent steigerte. Beim jungen Publikum knüpfte man an die 8,9 Prozent vom September an, steigerte die Reichweite aber deutlich auf 0,47 Millionen. Im Dezember dann musste sich «Wer weiß denn sowas?» freitags stets in Doppelfolgen behaupten, weil das arg hölzerne Reisequiz «Flieg mit mir» den verdienten Abflug machte und Das Erste auf die bereits zuvor einige Male geteste Strategie der Doppel-Präsentationen eines Formats rekurrierte. Und auch wenn es um 18:50 Uhr nun so stark lief wie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr, zogen die etwas schwächeren Marktanteile die Monats-Gesamtbilanz ein wenig nach unten. Immerhin: Mit 16,5 und 9,0 Prozent lief es letztlich ähnlich gut wie im November, die Zuschauerzahl von 3,51 Millionen markierte sogar einen erneuten Allzeit-Bestwert.

«SOKOs» abfangen? Kein Problem im neuen Jahr


Während die senderinterne Genre-Konkurrenz nun also schon längst konsistent überflügelt war, galt es für die letzten zwei Ausstrahlungsmonate, sich gewissermaßen am Endgegner abzuarbeiten und die parallel laufenden ZDF-Krimis dauerhaft niederzuringen. Das gelang im Januar bereits in Teilen (wir berichteten), doch zumindest hinsichtlich der durchschnittlichen Zuschauerzahl lag man mit 3,92 Millionen weiterhin leicht im Rückstand, da noch einige Folgen die Vier-Millionenmarke sehr deutlich verfehlten. Nur auf das eigene Abschneiden bezogen gab es aber dennoch wahrlich nichts zu meckern, denn im Monatsschnitt verbesserte man sich um mehr als einen Prozentpunkt auf nun mehr sogar 17,6 Prozent. Ein wenig das schöne Rekordespiel verdarben allerdings die Jüngeren, die zwar mit 0,53 Millionen so zahlreich vertreten waren wie noch nie, deren Anteil am Markt aber sogar wieder leicht zurückging auf 8,8 Prozent.

Man hatte also noch was vor im Februar und erledigte diese Aufgabe mit Bravour: Die letzten 14 Folgen lagen mit 4,02 bis 4,59 Millionen ausnahmslos oberhalb der Vier-Millionenmarke, mehrfach wurden Reichweitenrekorde gebrochen und gleich vier Folgen erreichten mehr als ein Fünftel aller Fernsehenden (20,3 bis 21,3 Prozent, wobei letztgenannter Wert zum Staffelfinale am 23. Februar erzielt wurde) - auch das ward zuvor nie gesehen. Und auch das junge Publikum, in den vorherigen Monaten noch latent störrisch, gab sich nun handzahm der Strahlkraft dieser Marke hin: In der Spitze wurden bis zu 13,0 Prozent bei 0,84 Millionen erreicht, nur drei der letzten 15 Folgen verpassten die Zweistelligkeit knapp.

Die damit verbundenen 4,12 Millionen Zuschauer sowie 18,6 Prozent Marktanteil, die im Februar-Mittel zu Buche standen, waren dann auch für die «SOKOs» buchstäblich zu viel des Guten, um dem noch etwas entgegenzusetzen: 14 von 17 Duellen gingen um 18 Uhr an die ARD, an allen 17 Tagen erzielte man den höheren Marktanteil und im Durchschnitt kamen die Vorabend-Krimis nur noch auf etwa 3,8 Millionen Zuschauer - in Mainz dürfte man also sehr glücklich darüber sein, dass nun wieder das «Quizduell» Einzug hält, wo man doch gerade akut das Heft aus der Hand zu geben drohte. Und auch bei den Privatsendern dürfte man erleichtert durchatmen, denn hier kam «Wer weiß denn sowas?» hintenraus auf einen unglaublichen Monatswert von 10,2 Prozent bei 0,63 Millionen.

Fazit: Man übertrifft sich selbst - und «Gefragt - Gejagt»


Im Durchschnitt erreichten die 165 seit Juli ausgestrahlten Vorabend-Folgen von «Wer weiß denn sowas?» eine Zuschauerzahl von 3,15 Millionen, die mit einem spektakulären Marktanteil von 16,5 Prozent eingerging. Die Reichweite klingt angesichts jüngster Rekorde gar nicht mal allzu spektakulär, liegt aber um genau eine halbe Million Menschen höher als der bisherige Vorabend-Glanzpunkt von 2,65 Millionen, den «Gefragt - Gejagt» im Winter zu setzen vermochte, bevor sich das «Paarduell» mit nur 1,75 Millionen auf hohem Niveau als massiver Bremsklotz herausstellte, der folgerichtig nun auch abgesetzt wurde (wir berichteten). Den bisherigen Marktanteils-Rekord hielt man übrigens selbst: Im Sommer 2016 hatte man im Zuge seiner 120 Folgen umfassenden zweiten Staffel mit 15,7 Prozent bereits ein großes Ausrufezeichen gesetzt.

Bei den 14- bis 49-Jährigen wiederum hatte man mit Ausnahme des Februars keine ganz so beeindruckende staffelinterne Entwicklung vorzuweisen, beeindruckte aber in der Breite und erreichte somit letztlich auch ebenso verdiente wie ungefährdete neue Bestwerte von 0,47 Millionen und 9,0 Prozent. Auch hier lag zuvor «Gefragt - Gejagt» an der Spitze, immerhin 0,41 Millionen sowie 7,4 Prozent hatte das Hochtempo-Quiz mit Alexander Bommes während seiner jüngsten Staffel erzielt. Ab Ende April muss man nun zurückschlagen, vorher muss sich das «Quizduell» daran versuchen, innerhalb von zwei Monaten unter Beweis zu stellen, dass man mit den beiden Quotengiganten noch konkurrenzfähig ist. Pilawas großer Nachteil: Er hat dazu nur wenige Wochen Zeit und muss darauf hoffen, dass die Zuschauer Lust auf häufige Wechsel zwischen Live- und Olymp-Folgen haben - da konnte sich bei Pflaume und Co. zuletzt deutlich mehr Gewohnheit breitmachen.

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