Dass RTL langfristig einen zweiten Abend für deutsche Serien etablieren möchte, ist hinlänglich bekannt. Mitte Dezember des vergangenen Jahres machte der Sender schließlich öffentlich, woran man hinter den Kulissen länger gearbeitet hatte. „Wir werden im Januar auf jeden Fall Vollgas geben und sind von der Langlebigkeit der Serien überzeugt – auch, was die nächsten Jahre angeht“, sagte damals RTLs Fiction-Chef Philipp Steffens bei uns im Interview. Sein Statement bezog sich unter anderem auf den eigenproduzierten Neustart «Sankt Maik», dessen erste Folgen am 23. Januar zur besten Sendezeit liefen. Sie läuteten den Dienstag als deutschen Serienabend bei RTL ein. Doch wusste die Produktion rund um den fiktiven Trickbetrüger Maik Schäfer auch aus Quotensicht Vollgas zu geben?
Fakt ist, dass der Auftakt ziemlich unspektakulär verlief. So schalteten die erste Folge durchschnittlich 2,60 Millionen Zuschauer ein, was schwachen acht Prozent am Gesamtmarkt entsprach. Zufriedenstellender lief es für die Kölner beim umworbenen Publikum, bei dem immerhin 13,7 Prozent zu Buche standen. Damit landete man zwar im grünen Bereich, im erweiterten Umfeld des Dschungelcamps und angesichts einer breit angelegten Werbekampagne hätte sich manch einer aber womöglich noch mehr versprochen. Eine zweite Folge unterhielt am selben Abend nach 21.05 Uhr übrigens 2,61 Millionen Gesamtzuschauer und 13,1 Prozent der Jüngeren.
Sieben Tage später strahlte RTL die dritte Folge der Produktion aus, die auf identische 13,1 Prozent in der Zielgruppe kam. Schwächer lief es beim Gesamtpublikum, wo man mit 2,50 Millionen Zuschauern und 7,7 Prozent die Ergebnisse der Vorwoche unterbot. Auch die vierte Folge wusste den Abwärtstrend danach nicht aufzuhalten, sie rutschte am 6. Februar auf 2,35 Millionen Menschen und 7,2 Prozent ab. Annehmbar lief es bei den 14- bis 49-Jährigen, wenngleich auch hier mit 12,2 Prozent kaum mehr Luft nach unten bestand.
Deutlich unterboten wurde der Senderschnitt am 13. Februar, als die fünfte Folge von «Sankt Maik» auf miese 1,99 Millionen Zuschauer fiel. Während insgesamt grausige 5,9 Prozent zu Buche standen, reichte es bei den Jüngeren nur zu mickrigen 10,9 Prozent. Umso überraschender ist daher, dass ausgerechnet eine Woche später zahlreiche Zuschauer zurückgewonnen werden konnten. Mit 2,49 Millionen Zuschauern gelang es der sechsten Folge von «Sankt Maik» erstmals in der laufenden Staffel, den Abwärtstrend umzukehren. Wenngleich es bei allen mit 7,3 Prozent noch immer ziemlich schwach lief, kletterte die Quote beim jungen Publikum auf 13,6 Prozent – und damit wieder auf zufriedenstellendes Niveau.
Erfreulich ist, dass sich auch die beiden Ausstrahlungen in den Folgewochen auf ähnlicher Höhe bewegten. 12,9 Prozent standen am 27. Februar zu Buche, 13,5 Prozent am 6. März. Mit größeren Problemen hatte erst wieder Folge neun zu kämpfen, die mit 11,3 Prozent bei den Jungen nur knapp über dem Minusrekord aus dem Februar landete. Auch insgesamt bewegten sich die Werte angesichts von 2,05 Millionen Zuschauern und 6,4 Prozent in die falsche Richtung. Das Staffelfinale am 20. März verfolgten ab 20.15 Uhr schließlich 2,09 Millionen Zuschauer, was 6,5 Prozent bei allen entsprach. Beim jungen Publikum reichte es zum Abschluss zu 12,2 Prozent.
Überragend groß war das Interesse an «Sankt Maik» während der ersten zehn Folgen nie. Diejenigen, die die Serie zu Anfang gefunden hatten, schalteten dafür aber über neun Wochen hinweg ziemlich konstant ein. Unterm Strich verfolgten die erste Staffel von «Sankt Maik» so 2,31 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was durchschnittlich mit schlechten 7,1 Prozent bei allen einherging. Wenngleich der Senderschnitt von RTL zuletzt stark gesunken ist, wäre eine Quote zwischen mindestens acht und neun Prozent in dieser Zuschauergruppe sicherlich wünschenswert gewesen.
Deutlich erfreulicher lief es dafür bei den 14- bis 49-Jährigen, aus deren Reihen angesichts von 1,30 Millionen der Großteil der Zuseher stammte. Bei ihnen reichte es am Ende zu 12,6 Prozent, womit der im Februar ermittelte RTL-Senderschnitt von 12,1 Prozent überboten wurde. Auch wenn die Verantwortlichen darüber vermutlich nicht jubeln werden, dürften sie vorerst sicherlich aufatmen. Dass man in Köln an «Sankt Maik» glaubt, hat man übrigens schon Anfang März bewiesen: Trotz durchschnittlicher Werte hat RTL eine zweite Staffel der Serie in Aussicht gestellt.
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22.03.2018 17:48 Uhr 1