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Immerhin: Bekannt sind sie alle, und das ist für das Funktionieren der Show auch absolut notwendig. Es braucht für das Konzept der Sendung die Kandidaten-Mischung aus bekannt und selbstbewusst, die eine gewisse Fallhöhe für die Teilnehmer erzeugt. Das ist der Reiz der Sendung, mit Normalos wäre die Show vermutlich ziemlich langweilig. Und so ist es auch durchaus löblich, dass sich die vier genannten Teilnehmer auf dieses etwas unkonventionelle TV-Experiment einlassen - schließlich muss sich jeder im Laufe der zwei Stunden direkt oder indirekt auch einiges an Kritik zur eigenen Person anhören.
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Die Sendung selbst ähnelt schließlich eher einer Quizshow und besteht vor allem aus zwei Arten von Fragen. Bei der einen müssen die Promis herausfinden, was wohl das 500 Personen umfassende Studiopublikum von ihnen denkt. Bei der anderen ist es ihre Aufgabe zu erraten, wie ihre persönlichen Begleitpersonen bestimmte Fragen über sie beantworten. Pluspunkt für die Show: In beiden Fällen wird der Zuschauer zu Hause vorm Fernseher automatisch zum Mitraten animiert. Liegen die Promis richtig, bekommen sie Geldsummen gut geschrieben, die im Finale wichtig werden.
Ziemlich zäh erweisen sich dagegen die ersten 20 bis 25 Minuten des Formats, in denen die vier Promis kurz vorgestellt werden. Wirklich wichtig ist das für die Sendung nicht, an dieser Stelle ließe sich das von Seapoint Productions verantwortete Format sicherlich deutlich kürzen. Hinzu kommt, dass die Sendung an der einen oder anderen Stelle etwas zu abrupt zusammengeschnitten wirkt. Dem Finalspiel wiederum liegt ein kleiner Kniff zugrunde, der es zum Ende der Sendung noch einmal spannend macht. Ein wenig schade ist, dass es recht schnell vorbei ist.
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Nun mag man einwenden, dass das alles mit Psychologie wenig zu tun hat. Die sehr komplexen Themen Selbst- und Fremdwahrnehmung werden in dem RTL-Format nur oberflächlich gestreift, es dominiert die Küchen- und Alltagspsychologie. Aber ist das schlimm? Unterhaltsame Momente hat die Show zweifellos, und würden sie die Verantwortlichen in Zukunft auf 60 bis 90 Minuten straffen, käme das der allgemeinen Dynamik sicherlich noch zusätzlich zugute. Zudem wirkt das Konzept trotz kleinerer Mängel ähnlich frisch wie das Moderatoren-Duo. Eine Verlängerung hätte die Show somit zweifellos verdient – für potentiellen Nachschub an Teilnehmern dürfte bei all den Supertalenten, Superstars und Dschungelkönigen beim Sender ohnehin gesorgt sein.
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25.03.2018 10:26 Uhr 1
25.03.2018 10:37 Uhr 2