In der Kategorie „Beste Serie oder Reihe“ konkurrieren vielfach euphorisch besprochene Neustarts mit einem alten Hasen und einem langersehnten Comeback: «Babylon Berlin», die erste und schon vor langer Zeit angekündigte Ko-Produktion der öffentlich-rechtlichen ARD und des Pay-TV-Senders Sky hatte bereits im Oktober für Furore gesorgt, bevor im Dezember «Dark» als zweifelsfrei beste europäische Netflix-Eigenproduktion neue Maßstäbe setzte. Im Frühjahr 2018 setzte schließlich die apokalyptische Finanz-Serie «Bad Banks» des ZDF neue Impulse. Ebenso erzählerisch innovativ zeigten sich die in der letzten Saison gezeigte zweite Staffel von «Jerks» mit Christian Ulmen und Fahri Yardim sowie die Rückkehr von «Pastewka», mit der die Serie zu einer ganz neuen Tonalität fand.
Als besonders stark fiel auch der Informationsbereich auf, der mit zahlreichen hintergründigen, vielschichtigen und mutigen Dokumentationen und Reportagen einen wichtigen Beitrag zum deutschen Fernsehen leistete. «Auserwählt und ausgegrenzt» bearbeitete mit großem Sachverstand das unbequeme Thema des Antisemitismus in Europa und im Levante, wobei die Macher bei allen auch internen Auseinandersetzungen eine große professionelle Standhaftigkeit bewiesen. Ebenso schonungslos betrachtete «Komplizen? VW und die brasilianische Militärdiktatur» die dezidierte Nichtaufarbeitung von VWs Kooperation mit den Folterknechten des Unrechtsregimes in den 70er Jahren. Nicht minder relevant war die Aufarbeitung neuer Erkenntnisse der CDU-Spendenaffäre in «Bimbes – Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl» sowie der Blick, den das Erste auf «Die Kleinen Parteien» warf, und die neuen Teile seines unermüdlichen Großwerks «Geheimsache Doping».
Es gibt 12 Kommentare zum Artikel
24.07.2018 12:18 Uhr 1
24.07.2018 12:27 Uhr 2
2. Was haben Netflix, Amazon und youtube mit einem Fernsehpreis zu tun?
Wenn man die unbedingt mit einbeziehen will, sollte man das ganze umbenennen in Medienpreis.
24.07.2018 19:43 Uhr 3
Find ich gut, Medienpreis statt Fernsehpreis.
Die Grenzen verwischen immer weiter. RBTV ist ein werbefinanzierter 25/7 Sender mit Livestrecken und einem festen Programmschema.
Einziger Unterschied zu den alten Fernsehsendern ist, dass es nur über Internet ausgestrahlt wird und natürlich die finanzielle Ausstattung.
24.07.2018 19:47 Uhr 4
25.07.2018 08:53 Uhr 5
25.07.2018 17:33 Uhr 6
Ich hab mir die Abstimmungsseite dann mal angeschaut, habe laut gelacht und sie wieder geschlossen.
25.07.2018 18:05 Uhr 7
Ging mir zum Teil auch so. Obwohl, 5 habe ich trotzdem mal abgegeben.
25.07.2018 21:12 Uhr 8
...und dir dann sicherlich gedacht: Hey, das könnte ich besser - aber ich schreibe erstmal so einen herablassenden und destruktiven Kommentar, bevor ich die zahlreichen Produktionen, Darsteller und Moderatoren benenne, die es mehr verdient gehabt hätten als die Nominierten.
Ich bin auf den konstruktiven Teil gespannt.
Fohlen
26.07.2018 09:58 Uhr 9
26.07.2018 11:07 Uhr 10
Kommt drauf an: Ich war Teil der Jury und abgesehen vom Film- und Serienbereich (weil ich da kaum was gesehen habe) durchaus mitverantwortlich für die Auswahl. Also wenn du der Ansicht bist, es hätte Besseres gegeben, gehöre ich durchaus zu den Personen, an die sich deine Kritik richtet.
Für das Fernsehangebot selbst kann ich dagegen wirklich nichts.
Fohlen