Pro von Manuel Weis:
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Wir als Fernsehzuschauer erinnern uns nun mal gerne zurück an frühere Zeiten – wir hören auch gerne Musik aus unserer Jugend und wir freuen uns deshalb im ersten Moment, wenn wir hören, dass Formate aus früheren Zeiten den Weg zurück ins Fernsehen finden. Sie sind dann letztlich sowieso anders und oftmals mit dem eigentlichen Original nicht mehr vergleichen, aber das stört nicht unbedingt – so lange auch die Neuauflage gut produziert ist.
Remakes bieten letztlich für die Macher einen riesigen Vorteil. Der Titel ist bekannt, die Menschen meinen schon im Vorfeld zu wissen, was sie bei dem Format erwarten wird. Somit hat man vermeintlich größere Chancen als mit einem gänzlich neuen Produkt. Beispiel? Was «The Good Wife» ist, wusste in den USA sicherlich nicht jeder. Bei «Melrose Place» dürfte sofort klar gewesen sein, dass es hier um eine Soap mit reichen und schönen Menschen geht. Nun sind hier die Zeichen aber ganz anders: Das vermeintlich unbekannte Format ist ein Erfolg, «Melrose Place» muss eine Absetzung fürchten – und genau das macht es letztlich so spannend.
Weitere Remakes dürfen gerne folgen: Wer würde sich nicht dafür interessieren wie «Das A-Team» heutzutage aussieht? Oder: In einer Zeit, in der Anwaltsserien boomen, hätte sicherlich auch ein «Perry Mason» wieder Spaß im Gerichtssaal. Wichtig ist nur, dass die Kreativität nicht auf der Strecke bleibt, wenn man sich älterer Vorlagen bedient.
Contra von Christian Richter:
Die Liste der Remakes ist lang: «Bionic Woman», «Knight Rider», «Melrose Place»
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Ein besonderer Fall liegt immer dann vor, wenn ein Format aus dem Ausland für den heimischen Markt neu aufgelegt wird. Auch diese Projekte sind von vornherein zum Scheitern verurteilt. Oft werden Serien im Ausland durch mehr Faktoren erfolgreich als lediglich das Grundkonzept. Hier spielt die Besetzung, der Grundton, der Geschmack der jeweiligen Völker, deren Sehgewohnheiten und das Programmumfeld eine große Rolle. Also Einflüsse, die sich nicht ohne Weiteres in ein anderes Land übertragen lassen. Diese Gründe spielten wohl beim Scheitern von «Kath & Kim» oder «Life On Mars» eine große Rolle. Wenn dann wie bei der deutschen Version von «The IT-Crowd» der Stoff dilettantisch und lieblos umgesetzt wird, ist die Produktion nicht mehr zu retten. Ein Erfolg kann sich nur einstellen, wenn man sich von der Vorlage löst und das Format für den heimischen Markt entwickelt, wie im Falle von «The Office» und «Stromberg» bewiesen wurde. Doch dann ist man auf die eigentlich Vorlage kaum noch angewiesen und hätte sich die Lizenzgebühren fast sparen können.
So ist zu befürchten, dass die demnächst anstehenden Remakes von «Eastwick», «Rockford», «A-Team» und «V – Die Außerirdischen Besucher kommen» banale Produkte werden, hinter denen anstatt Kreativität und Mut nur der Profitwille der Studios steht. Den einzigen Nutzen, den Remakes letztendlich bis auf ganz wenige Ausnahmen bringen, ist das Veranschaulichen wie gut die tatsächlichen Originale sind.