«Einfach zu haben»
Von der liebenswerten, aber spärlich eingesetzten Nebendarstellerin zum begehrten Star Hollywoods: Emma Stone hat es seit ihrer Rolle als Jonah Hills Love Interest in «Superbad» weit gebracht. Die positive Presse des Comedyfilms führte sie über Engaments in «Zombieland» und «Paper Man», bis hin zur ersten Hauptrolle in Will Glucks «Easy A», hierzulande vertrieben als «Einfach zu haben». Inzwischen wurde ihr die Ehre zuteil, «Saturday Night Live» zu hosten, Figuren zweier Animationsfilme ihre Stimme zu leihen und mit Steve Carrel zu arbeiten. Darüberhinaus wird sie Gwen Stacey im kommenden Reboot des «Spider-Man»-Franchises verkörpern. Ein steiler Aufstieg, zu dem «Easy A» ganz klar seinen Teil beigetragen hat: neben durch die Bank wohlgesonnenen Kritiken spielte der Film bislang über 60 Millionen Dollar ein – und das bei einem Budget von acht Millionen. Damit dürfte nicht nur Stone an Ansehen gewonnen haben, sondern auch Newcomer Bert V. Royal, der das Drehbuch - angeblich innerhalb von fünf Tagen - verfasst hat.
Regisseur Gluck ließ sich aber bei der Produktion nicht beirren und nahm diverse Änderungen am Skript vor. So wurden auch zahlreiche Flüche gestrichen. Wobei mitunter einige Szenen in zwei Versionen vorliegen – die amerikanische DVD könnte also unzensiert vorliegen. Gluck verdingte sich in der Vergangenheit hauptsächlich als Autor und lieferte erst 2009 mit «Fired Up!» sein Feature Film-Debut. Sein nächstes Projekt ist «Friends with Benefits» mit Justin Timberlake und Mila Kunis in den Hauptrollen; Emma Stone wird auch einen Auftritt absolvieren. Damit zur Story von «Einfach zu haben», die auf den Motiven des Buches «Der scharlachrote Buchstabe» basiert: Jungfrau Olive lässt sich von ihrem Freund Brandon auf einer Party fake-entjungern - und zwar, um ihm einen Gefallen tun. Nur steht danach nicht etwa der glückliche Stecher, sondern Olive selbst im Rampenlicht. Bei den Jungs avanciert sie zur Sexikone, bei den Mädchen zum Flittchen. Nach den verdienten fünf Minuten Scham markiert sich Olive mit einem roten A (für “adultery“ = Ehebruch) und nimmt den Kampf gegen die Vorurteile auf.
OT: «Einfach zu haben» von Will Gluck; mit Emma Stone, Alyson Michalka, Penn Badgley, Amanda Bynes, Stanley Tucci und Patricia Clarkson.
«Umständlich verliebt»
Wally Mars ist gemütskrank, neurotisch, pessimistisch und ganz nebenbei verliebt in seine beste Freundin Kassie. Die ist warmherzig, lebensbejahend und auf der Suche nach einem Samenspender. Doch wo sich Gegensätze anziehen sollen, kommt Roland ins Spiel, ein skandinavischer Playboy, der Kassie nur zu gern seine Dienste leistet. Ein am Boden zerstörter Wally betäubt sich auf der “Befruchtungsparty“ mit Massen an Alkohol und lässt anschließend Rolands Samenspende den Abfluss hinunter strömen. Am nächsten Tag findet er sich ohne Erinnerung in seinem Arpartment wieder. Nach sieben Jahren kehrt Kassie, die damals hochschwanger in ihre Heimat Minnesota gezogen ist, zurück nach New York und präsentiert Wally Sohnemann Sebastian. Soweit so gut, meint Wally. Bis er das Kind näher kennenlernt: Sebastian ist nämlich gemütskrank, neurotisch und pessimistisch. Ein Zufall? Wohl kaum.
«Umständlich verliebt», im Original «The Switch», liegt der Kurzgeschichte 'Baster' des Schriftstellers Jeffrey Eugenides zu Grunde, bekannt für seine Werke 'The Virgin Suicides' und 'Middlesex'. Allan Loeb («Things We Lost in the Fire», «Wall Street: Money Never Sleeps ») adaptierte die Story für die große Leinwand. Die Hauptrollen gingen an Jason Bateman und Jennifer Aniston, die auch als Executive Producerin fungiert. Jeff Goldblum porträtiert Wallys Geschäftspartner Leonard, Patrick Wilson den Samenspender Roland. «Umständlich verliebt», das sein Budget von etwa 20 Millionen Dollar bisher verdoppeln konnte, wurde vom Regisseuren-Duo Josh Gordon und Will Speck in Szene gesetzt. Die beiden feierten ihren größten Erfolg mit «Die Eisprinzen» im Jahr 2007. «Umständlich verliebt» sollte sich etwas ernsthafter präsentieren als ein eiskunstlaufender Will Ferrel – einen Eindruck machen kann sich der deutsche Kinogänger ab dem morgigen Donnerstag.
OT: «The Switch» von Josh Gordon und Will Speck; mit Jennifer Aniston, Jason Bateman, Thomas Robinson, Jeff Goldblum, Patrick Wilson und Juliette Lewis.
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