Bereits dieses Jahr wollten die Verantwortlichen hinter dem «TV-Duell» der Spitzen-Kanzlerkandidaten Änderungen am zuletzt genutzten Modell durchsetzen – bissen sich jedoch bei der Kanzlerin Angela Merkel die Zähne aus. Beim nächsten «TV-Duell» will die ARD aber nicht erneut nachgeben, wie die 'Rheinische Post' berichtet. Demnach hätten sich die Intendantinnen und Intendanten des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds auf einer Sitzung in Köln darauf geeinigt, beim Planungsprozess des nächsten Kanzlerduells mehr Stärke zu zeigen.
"Wie das jetzt gelaufen ist, so können wir es nicht mehr machen. Das war Konsens", zitiert die 'Rheinische Post' eine anonyme Quelle, die an der Sitzung teilgenommen habe. Der Wunsch der ARD-Spitze: Das Duell generell weniger streng durchgeplant umsetzen und wieder, wie in der Anfangszeit des Kanzlerduells in Deutschland, auf zwei Ausstrahlungstermine pochen. Dabei soll ein Duell von ARD und ZDF umgesetzt werden und eines von den führenden Privaten.
Ob dies gelingen wird, muss sich zweifelsfrei nur zeigen, ist es doch 15 Jahre her, dass die Kanzlerkandidaten Schröder und Stoiber willens waren, sich an zwei Terminen vor den TV-Kameras zu duellieren. Seit 2005 verweigert sich Angela Merkel, diesen Modus zu verfolgen. Wie genau die ARD bei der nächsten Bundestagswahl dafür sorgen möchte, dass wieder zwei Rededuelle stattfinden, behalten die ARD-Intendantinnen und -Intendanten derzeit für sich.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
21.09.2017 14:15 Uhr 1
21.09.2017 15:45 Uhr 2
Was in 4 Jahren ist, weiß keiner. Auch nicht ob es ein zweites geben wird.
Das jammern ist eh wieder nur heuchelei und man nimmt die Opferrolle ein, weil ja die böse Mutti sonst nicht wollte. In unserem Land ist es so einfach geworden, anderen immer den schwarzen Peter und die Schuld zuzuschieben, selber ist man so unschuldig und ein Engelchen.
Auch ist die Frage ob die "Merkelphobie" dann eine anerkannte Krankheit geworden ist?
Und am Sonntag gewinnt auch keine Merkel oder ein Herr Schulz, sondern es gewinnen Parteien und Abgeordnete, die dann im neugewählten Bundestag den Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin wählen.
21.09.2017 20:35 Uhr 3
Das schlimmste ist: Dabei geht es in aller regel nicht um inhalte, sondern wer war rhetorisch besser und schlagfertiger. Wer kam vor der kamera geschmeidiger rüber etc.
Tatsächliche inhalte werden irgendwie zur nebensache.
Überspitzt gesagt, könnte man eine wahlsendung auch ohne spitzenkandidaten durchführen, dafür bräuchte man nur das Parteiprogramm. Dann würde evtl. auch mal auffallen, was und - bei dieser wahl besonders schlimm - was nicht ernsthaft von den parteien angegangen wird, sondern im besten falle nur leere hülsen formuliert werden.
Natürlich ist mir klar dass ein eventueller zukünftiger vertreter des Staates auch was her machen muss, aber man kann es auf übertreiben. Extrem sieht man es z.b. Bei der fdp! Ganz viele finden die auf einmal wieder relativ gut (was ja auch vollkommen ok ist). Tatsachliche inhalte von denen kennt aber kaum jemand sondern 'der lindner macht des halt echt super'
22.09.2017 17:31 Uhr 4