«Alice im Wunderland»

Burton und Zanuck entschlossen sich wider Erwarten gegen 3D-Kameras, die ihnen zu unhandlich erschienen. Es wurde beschlossen, die Szenen im Zuge der Postproduktion in das gewünschte Format umzusetzen. James Cameron, der im Vorfeld mit seinem «Avatar» für Aufregung sorgte, äußerte sich diesbezüglich mit Unverständnis: “Es macht keinerlei Sinn, in 2D zu drehen und in 3D zu konvertieren.” Für Burton war es nach eigenen Angaben zudem das erste Mal, dass er mit Green Screen arbeitete. Cast und Crew zeigten sich nach den circa 50 Drehtagen von der Farbe schwer angeschlagen, während Burton selbst dem Effekt mit Brillengläsern der Farbe lila vorgebeugt hatte. Die Story des Filmes ist kurz zusammengefasst: Die inzwischen 19-jährige Alice kann sich nicht mehr an die Abenteuer erinnern, die sie vor 13 Jahren im Wunderland erlebte. Den Heiratsantrag eines uninteressantes Adeligen unbeantwortet gelassen, flüchtet sie zurück in die Traumwelt und muss sowohl den wirklichen Namen “Unterland” anerkennen als auch das Misstrauen der merkwürdigen Gestalten, auf die sie trifft. Ob sich der Besuch lohnt, verrät die Quotenmeter.de-Kinokritik am Wochenende.
OT: «Alice in Wonderland» von Tim Burton; mit Mia Wasikowska, Johnny Depp, Helen Bonham Carter, Anne Hatheway, Matt Lucas und Stephen Fry.
«Henri 4»
Jo Baier drehte mehr als 60 Ausgaben der Dokumentationsreihe «Unter unserem Himmel», bevor er mit «Rauhnacht» sein Spielfilmdebüt gab. Mit «Henri 4» wagte sich der Regisseur in völlig neue Dimensionen vor. Rund 20 Millionen Euro flossen in die Produktion des monumentalen Werkes, das sich lose auf Heinrich Manns Buchfolge “Henri Quatre” beruft. Der Trailer verdeutlicht, was den gewillten Zuschauer erwartet: Hunderte Komparsen, verteilt auf riesigen Schlachtfeldern, freizügiges Triebleben, ein Bruchteil an Geschichte und eine Masse an potentiellen Problemen. Es wird dem Betrachter bereits in diesen wenigen Minuten bewusst, dass Zeitsprünge die Tagesordnung bilden und stereotypische Figuren wie die boshafte Stiefmutter die Fäden ziehen – womöglich kann die zweifellos spektakuläre Inszenierung über derartige Fakten hinweg trösten. Im Rahmen der Premiere der Berlinale Special Gala stieß man jedoch auf eminente Ablehnung.

OT: «Henri 4» von Josef-Albert Baier; mit Julien Boisselier, Joachim Król, Roger Casamajor, Andreas Schmidt, Armelle Deutsch und Chloé Stefani.
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