16. Fernsehpreis: Die Gewinner
Der Quotenmeter.de-Fernsehpreis 2019 hat einen klaren Gewinner: Es ist die deutsche Netflix-Serie «How to Sell Drugs Online (Fast)», die Ende Mai und somit ganz zum Schluss des gültigen Zeitraums veröffentlicht wurde. Nominiert werden für einen Quotenmeter-Fernsehpreis konnten alle Produktionen, die zwischen dem 1. Juni des Vorjahres und dem 31. Mai 2019 erschienen sind. Dazu gehörte auch die Sendung rund um zwei Jungs, die aus ihrem Kinderzimmer heraus einen florierenden Drogenhandel gründeten. «How to Sell Drugs Online (Fast)» ist nicht nur die beste Serie oder Reihe, sondern hat auch den Preis für den besten Nebendarsteller in einer Serie oder Reihe erhalten. Prämiert für seine Rolle als zwielichtiger Dealer Buba wird Bjarne Mädel. Zudem räumte die Produktion auch in den Kategorien „Beste Titelmusik“ und „Bestes Main-Titel/On-Air-Design“ ab.
In Sachen „Bester Hauptdarsteller“ musste sich Maximilian Mundt, der in der Serie den Moritz spielt, aber einem Kollegen geschlagen geben. Bastian Pastewka bekam in der besagten Kategorie für seine Arbeit an der inzwischen bei Amazon Prime laufenden Serie «Pastewka» die meisten Stimmen. „Beste Hauptdarstellerin“ ist Friederike Becht, die in der Serie als Ermittlerin zu sehen war.
Neben Netflix, das vier Quotenmeter-Fernsehpreise erhält, gehen auch vier Preise an das ZDF. Rechnet man ZDFneo, das digitale Spartenprogramm mit dazu, kommt die Redaktion vom Lerchenberg sogar auf sechs Preise. Gleich zwei Mal setzte sich der Kritiker- und Zuschauerliebling «Mein Freund, das Ekel» mit Dieter Hallervorden durch, zudem setzte sich die Kabarett-Show «Die Anstalt» in der Comedy-Kategorie gegen die namhafte Konkurrenz durch.
Auffallend ist eines. Vom klassischen privaten Free-TV-Programm gingen nach Ansicht unserer Leser kaum preisverdächtige Impulse aus. Nur ein Format eines werbefinanzierten Free-TV-Programms wird ausgezeichnet – es ist das von VOX kommende «Kitchen Impossible», das sich in der Reality-Kategorie gegen vier andere Formate aus dem Hause der Mediengruppe RTL Deutschland durchsetzte. VOX heimst somit den einzigen Preis für die Kölner ein. In den Kategorien der Zuschauerwahl geht derweil die ProSiebenSat.1-Gruppe komplett leer aus – und das, obwohl ProSieben in der Unterhaltungskategorie gleich vierfach vorgeschlagen war. Doch «Joko und Klaas gegen ProSieben», «Weihnachten mit Joko und Klaas», «Das Duell um die Welt» und «Die beste Show der Welt» mussten sich letztlich doch dem öffentlich-rechtlichen Format «Lass dich überwachen – Die Prism-is-a-Dancer-Show» geschlagen geben.
Ausgezeichnet wurde ProSieben dennoch: Für «Joko und Klaas live», die spontan eingeschobene 15-Minuten-Sendung mit den beiden Entertainern, lobt Quotenmeter.de erstmals einen Sonderpreis aus. Die Begründung unserer Jury lesen Sie am Ende dieses Textes.
Für die Gewinner gibt es auch in diesem Jahr wieder den sinnvollsten aller Fernsehpreise: Unsere Original-Quotenmeter.de-Kaffeetasse, seit 2019 übrigens in einem neuen Design. Somit bleibt der Quotenmeter.de-Fernsehpreis auch der einzige, der spülmaschinenfest ist.
Insgesamt stimmten rund 23.000 Leser von Quotenmeter.de in den vergangenen Wochen ab.
Und das sind die Gewinner des Quotenmeter.de Fernsehpreises 2019
Beste Serie oder Reihe
«How to sell drugs online (fast)» (Netflix)
Bester Hauptdarsteller einer Serie oder Reihe
Bastian Pastewka, «Pastewka» (Amazon Prime)
Beste Hauptdarstellerin einer Serie oder Reihe
Friederike Becht, «Das Parfum» (ZDFneo)
Bester Nebendarsteller einer Serie oder Reihe
Bjarne Mädel, «How to sell drugs online (fast)» (Netflix)
Beste Nebendarstellerin einer Serie oder Reihe
Nora Tschirner, «Arthurs Gesetz» (TNT Comedy)
Bester Fernsehfilm oder Mehrteiler
«Mein Freund, das Ekel» (ZDF)
Bester Darsteller eines Fernsehfilms oder Mehrteilers
Dieter Hallervorden, «Mein Freund, das Ekel» (ZDF)
Beste Darstellerin eines Fernsehfilms oder Mehrteilers
Janina Fautz, «Größer als im Fernsehen» (Das Erste)
Beste Synchronisation einer ausländischen Serie
«Chernobyl»
Beste Show mit einer Laufzeit von maximal einer Stunde
«NeoMagazin Royale» (ZDF/ZDFneo)
Beste Show mit einer Laufzeit von über einer Stunde
«Lass dich überwachen – Die Prism-is-a-Dancer-Show» (ZDF)
Beste Comedy
«Die Anstalt» (ZDF)
Beste Reality
«Kitchen Impossible» (VOX)
Bester Web-Channel
Kino Plus
Beste Sportberichterstattung
«Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs» (WDR)
Beste Informationssendung
«Die Sendung mit der Maus – Die unsichtbare Krankheit» (Das Erste)
Beste Dokumentation
«Der Rap-Hack. Kauf dich in die Charts» (Y-Kollektiv)
Bester Moderator
Jan Böhmermann
Beste Moderatorin
Barbara Schöneberger
Beste Titelmusik
«How to sell drugs online (fast)» (Netflix)
Bestes Main-Title/On-Air-Design
«How to sell drugs online (fast)» (Netflix)
Ehrenpreis für Joko und Klaas für «Joko und Klaas live»
In gesellschaftlichen Zeiten, in denen immer deutlicher wird, wie wichtig Zusammenhalt, Empathie und Hilfsbereitschaft sind, sich aber Teile der Politik immer weiter in Richtung Egozentrik, Zorn und Kaltherzigkeit lehnen, kommt ausgerechnet ein Entertainment-Duo an und schenkt sozial engagierten Menschen wertvolle Redezeit. Die erste Ausgabe von «Joko und Klaas live» ist eindringlich produziertes, inhaltlich wichtiges, berührendes Fernsehen, das wachrüttelt und Haltung zeigt, obwohl Haltung bei nicht wenigen Menschen immer mehr zum Schimpfwort wird. Für diese Überraschung möchte Quotenmeter.de Joko und Klaas mit einem Ehrenpreis gratulieren – denn es sind gerade Botschaften, die dort erfolgen, wo sie vor Sendebeginn niemand erwartet hat, die die Menschen nachhaltig beeinflussen.