Rundschau «Woman of the Hour»?

von

Gehört die gesamte Anerkennung nun Anna Kendrick-Regiedebüt oder doch eher Reba McEntire, die mit einer neuen Sitcom zurückkehrt?

«Woman of the Hour» (seit 18. Oktober bei Netflix)
Die Geschichte einer aufstrebenden Schauspielerin im Los Angeles der 1970er Jahre und eines Serienmörders, der seit Jahren Morde begeht, deren Leben sich kreuzen, als sie in einer Folge von The Dating Game auftreten.

APN News: “Obwohl Zovattos Darstellung überzeugend beunruhigend ist, ohne zu übertreiben, ist Alcalas dunkle, gestörte Natur zu viel für «Woman of the Hour». Es geht um einen Mörder, der unter anderem ein achtjähriges Mädchen vergewaltigt und fast ermordet und ein zwölfjähriges Mädchen auf dem Heimweg vom Ballettunterricht getötet hat. Die jahrelangen Versäumnisse von Polizei und Justiz, die es Alcala ermöglichten, so lange einer Haftstrafe zu entgehen, werden hier nur angedeutet.“



«Schwarze Früchte» (seit 18. Oktober in der ARD Mediathek)
Lalo ist Schwarz, queer, Mitte 20 und steckt im Chaos. Nachdem er vom unerwarteten Tod seines Vaters aus der Bahn geworfen wird, kompensiert er seinen Verlust mit überstürztem Tatendrang und trifft dabei so schnell Entscheidungen, dass alles in seinem Leben aus den Fugen gerät.

Die Zeit: “Gerade weil die Serie keine geradlinige Handlung verfolgt, geraten die Charaktere nicht zu plot devices, sondern bleiben chaotisch und zwiespältig. Während man etwa zu Beginn mit Lalo mitfühlt – sein Vater ist schließlich erst vor acht Wochen gestorben –, gehen einem seine Unentschlossenheit und Unselbstständigkeit bald so richtig auf die Nerven. So wundert es auch nicht, wenn Karla irgendwann sagt: "Ich hab grad richtig Bock, dir eine zu klatschen."“



«We’re On It, Comrades» (seit 4. Oktober in der ZDFmediathek)
In der achtteiligen tschechisch-deutschen Comedy-Serie geht es um ein obskures Institut, das Anfang der 1980er-Jahre in der ČSSR ernsthaft übersinnliche Ereignisse untersucht – oder es zumindest versucht.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Die ansehnlichste Folge ist die zweite, in der ein Bauchredner mit dem Hommage-Namen Karel Čalek offenbar von seiner Puppe erwürgt wurde. Rabbi Löw und sein Golem, Frankensteins Monster, Coppelia, die Stimmung passt zunächst. In einem düsteren Haus voller Horrorfiguren, das der Addams-Family Ehre machen würde, findet aber auch diese Folge eine das Unheimliche wegerklärende Lösung. Anarchie, Science-Fiction, Satire zeigen sich in «We’re on it, Comrades!» als atmosphärische Verkleidung für den Krimi. Das ist schwach.“



«Georgie & Mandy’s First Marriage» (seit 17. Oktober bei CBS)
Nach dem Ende von «Young Sheldon» leben die frisch verheirateten Georgie Cooper und Mandy McCallister zusammen mit ihrer kleinen Tochter Cece bei Mandys Eltern Audrey und Jim und ihrem jüngeren Bruder Connor. Georgie arbeitet in Jims Auto- und Reifengeschäft, sehr zur Verachtung ihres Kollegen Ruben, der glaubt, dass Georgie keine Autorität über ihn verdient.

Variety: “Für die Zuschauer ist «Georgie & Mandy» eine doppelte Portion Nostalgie. Es ist eine Fortsetzung der Cooper-Familiengeschichte, eine fruchtbare Saat, die Jim Parsons mit seinem ersten "Bazinga!“ Aber es ist auch ein Rückgriff auf die «Roseanne»-Schule der einfachen Arbeiterklasse-Familiensitcoms, mit einigen modernen Zusätzen wie einer Nebenhandlung über Georgies Angstzustände.“



«Happy’s Place» (seit 18. Oktober bei Netflix)
Reba McEntire kehrt in dieser herzerwärmenden neuen Serie als Bobbie zurück, eine taffe, aber liebenswerte Frau, die die Taverne ihres verstorbenen Vaters in Tennessee erbt - nur um festzustellen, dass ihre neue Miteigentümerin auch ihre Halbschwester ist, von der sie nie wusste, dass sie sie hat! Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, aber sie werden ihr neues Leben gemeinsam meistern... denn bei Happy's Place gehört jeder zur Familie.

The Hollywood Reporter: “Die Episoden selbst sind fade und tun sich schwer, den zentralen Ort und seine Hauptfiguren in irgendeiner Weise zu definieren. Ich habe schon unzählige schreckliche Fernsehkomödien gesehen, und auch wenn diese Serie nicht annähernd dieses Maß an Verurteilung verdient, ist „schrecklich“ immer noch „denkwürdig“. Für diejenigen, die Reba McEntire nicht mögen, ist diese Serie so denkwürdig, wie sie nur sein kann.“