Die neue Serie «Sherlock & Daughter» schlägt sich gut. Ebenfalls überzeugt «Dying for Sex» bei Disney+.
«Sherlock & Daughter» (seit 16. April bei The CW)
Die Mystery-Thrillerserie holt Sherlock Holmes aus seiner Komfortzone und stellt ihn vor eine mysteriöse Aufgabe: Er muss einen finsteren Fall aufklären, ohne das Leben seiner engsten Freunde zu gefährden. Auftritt: die junge Amerikanerin Amelia. Nach dem mysteriösen Mord an ihrer Mutter erfährt sie, dass ihr verschwundener Vater der legendäre Detektiv sein könnte. Trotz ihrer völlig unterschiedlichen Hintergründe und Einstellungen müssen die beiden zusammenarbeiten, um eine weltweite Verschwörung aufzudecken, den Mord an ihrer Mutter aufzuklären und herauszufinden, ob sie wirklich Sherlocks Tochter ist.
The Hollywood Reporter: “Moriarty und Violet sind so unterhaltsam, dass «Sherlock & Daughter» fast Gefahr läuft, Sherlock und seiner Tochter, deren Charaktere eher vorhersehbar sind, die Show zu stehlen. Aber Thewlis schlüpft so mühelos in die Rolle des stacheligen Privatdetektivs, dass man sich fast wundert, dass er diese Rolle noch nie gespielt hat, und untermauert seine Menschlichkeit mit einem Hauch von Humor, Traurigkeit und Angst“
«Dying for Sex» (seit 4. April bei Disney+)
Als bei Molly ein metastasierendes Mammakarzinom im Stadium IV diagnostiziert wird, beschließt sie, ihren Ehemann Steve zu verlassen und macht sich auf, um zum allerersten Mal in ihrem Leben die volle Bandbreite und alle Facetten ihrer sexuellen Wünsche zu erforschen. Ihre beste Freundin Nikki gibt ihr den Mut und den Beistand, den sie braucht, um sich in dieses Abenteuer zu stürzen – und ist bis zum Schluss an ihrer Seite.
Die Welt: “Interessanter, weil auf rührende Weise verquer, sind die Momente, in denen Molly das erste Mal eine Datingapp benutzt und sich wie andere über Weihnachtsgeschenke über die vielen Dickpicks freut, die ihr zugesendet werden. Diese sind hier kein Zeichen toxischer Männlichkeit, sondern ein Symbol für Mollys Sehnsucht. Dass die Sehnsucht nicht sofort erfüllt wird und der Orgasmus auf sich warten lässt, ist eine weitere Hommage an die Widerspenstigkeit des Lebens. Meriwether lässt es nicht plötzlich grandios erotische Abenteuer regnen, sondern zeigt, wie merkwürdig und unsexy Sex sein kann – besonders in der Zeit von Apps.“
«The Stolen Girl» (seit 16. April bei Disney+)
Elisa Blix, Stewardess in Privatjets und vielbeschäftigte Mutter zweier Kinder, erlaubt ihrer neunjährigen Tochter Lucia, sich mit ihrer neuen besten Freundin Josephine zu verabreden. Elisa trifft sich kurz mit Josephines warmherziger und freundlicher Mutter Rebecca und aus dem Spieltreffen wird eine Übernachtung. Doch als Elisa und ihr Mann Fred Lucia am nächsten Tag abholen wollen, werden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr: Das Haus steht leer und Lucia ist verschwunden, ebenso wie Rebecca und Josephine. Die Polizei stellt fest, dass alles, was Rebecca Elisa erzählt hat, gelogen sein könnte. Während sich die Ereignisse zu einer internationalen Fahndung nach Lucia zuspitzen, die von Selma, einer ehrgeizigen und entschlossenen Enthüllungsjournalistin, hartnäckig verfolgt werden, kommen lang gehütete Geheimnisse ans Licht, die den Schlüssel zu Lucias scheinbar grundloser Entführung enthalten könnten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Die wilden Wendungen, die das Publikum unterhalten sollen, sind im Hinblick auf die Erzähllogik sogar problematisch. Die beteiligten Personen nämlich müssen von Beginn mehr gewusst, zumindest einiges geahnt haben. Im Rückblick ist manches Verhalten damit nicht mehr ganz nachvollziehbar. Das ist eine recht massive Einschränkung der erzählerischen Konsistenz.“
«Government Cheese» (seit 16. April bei AppleTV+)
Die surreale Familienkomödie spielt im San Fernando Valley des Jahres 1969, wo die schrullige Familie Chambers hehre und schier unmögliche Träume verfolgt und sich von der Realität der Welt nicht unterkriegen lässt. Als Hampton Chambers (David Oyelowo) aus dem Gefängnis entlassen wird, verläuft seine lang erwartete Familienzusammenführung nicht ganz wie geplant. Während er fort war, haben seine Frau Astoria (Simone Missick) und die Söhne Einstein (Evan Ellison) und Harrison (Jahi Di’Allo Winston) eine unkonventionelle Familieneinheit gebildet, und Hamptons Rückkehr wirbelt ihre Welt durcheinander.
Variety: “Einer der Hauptkritikpunkte an «Government Cheese» ist, dass Hampton trotz Oyelewos Charisma nicht sympathisch ist. Darüber hinaus sind die meisten Episoden langatmig, unzusammenhängend und humorlos. «Government Cheese» strauchelt, weil es nicht weiß, was es von sich selbst halten soll. Obwohl es über eine hochkarätige Besetzung und solide Darstellerleistungen verfügt, wirken die Geschichte und die Themen wie Fragmente von Ideen, die einfach nur aufeinanderprallen, anstatt sich zu entfalten oder die Erzählung als Ganzes zu unterstützen. “
«Auf hoher See» (seit 9. Januar bei Play Suisse)
Nach Florians Festnahme auf einem Frachtschiff entdeckt Polizeiinspektorin Aurélie, dass seine vermisste Freundin zuvor auch auf dem Schiff war. Doch bei ihren Ermittlungen an Bord, stösst sie auf Widerstand bei der Besatzung.
Die Zeit: “Für eine Serie mit vier Folgen à 40 Minuten ist das sehr viel Handlung. Und man fragt sich: Warum sind SRG-Produktionen eigentlich oft derart überfrachtet? Dank der Dialoge ist Auf hoher See dennoch vergnüglich – etwa als der Polizeichef die NGO in Genf besucht und zur Leiterin sagt: "Ich mag die Linken!" Und dann zu einer charmanten Beschimpfung ausholt.“