VOD-Charts Robert De Niro erdrückt die internationale Konkurrenz

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«Cassandra» behielt in den nicht-englischsprachigen Charts die Oberhand, was angesichts der schwachen Zahlen nur bedingt ein Kunststück war. Umso erfolgreicher lief es für «Zero Day».

Mit 98,5 Millionen gestreamten Stunden in den ersten vier Tagen gelang der Netflix-Serie «Zero Day» ein hervorragender Start. Für den Platz an der Spitze der englisch-sprachigen TV-Charts reichte es aber trotz 19,1 Millionen errechneter Views dennoch nicht. Dieser ging stattdessen an die dreiteilige True-Crime-Doku «American Murder: Gabby Petito», die drei Stunden kürzer dauert als das sechsteilige Politdrama mit Robert De Niro. Aus 67,3 Millionen Sehdauer errechnete Netflix entsprechend 31,3 Millionen Stunden. Dazu kommt auch, dass «American Murder: Gabby Petito» die volle Distanz in jener Februar-Woche zur Verfügung hatte, um Views zu sammeln. Die Doku erschien am Montag, 17. Februar, während «Zero Day» erst am 20. Februar auf die Plattform kam.

Entsprechend abgerutscht sind die Werte nun in der zweiten Woche. «American Murder: Gaby Petito» kam nur noch auf 24,2 Millionen Stunden und 11,3 Millionen Aufrufe. «Zero Day» hielt sich in seiner ersten vollständigen Woche recht konstant. Die Sehbeteiligung sank auf 92,1 Millionen Stunden, sodass es mit 17,9 Millionen Stunden souverän für den ersten Platz in der Woche vom 24. Februar bis 2. März reichte. «American Murder» belegte den zweiten Platz in den globalen Wochencharts. Neu erschienen war derweil die Serie «Running Point», die trotz vergleichbarer Staffellänge wie «Zero Day» – beide Reihen umfassen etwas mehr als fünf Stunden – nur halb so lange gestreamt wurde. Netflix wies 47,2 Millionen Stunden und 9,3 Millionen Views aus.

Mit dem vierten Platz («Toxic Town») unterboten die Titel bereits die Fünf-Millionen-Marke, sodass die deutsche Produktion «Cassandra» die einzige weitere Serie war, die in der vergangenen Woche mehr als fünf Millionen Abrufe generierte. Die Rat-Pack-Reihe rangiert damit in der zweiten Woche in Folge auf dem Platz an der Sonne und hielt die zeitgleiche gestartete, schwedische Krimi-Serie «Die Åre Morde» auf Abstand. Während der Stoff aus Skandinavien zu Beginn noch klar die Oberhand behielt, flachte die Kurve bei «Cassandra» deutlich langsamer ab. Angefangen mit 20,6 Millionen Stunden (4,2 Mio. Views) stieg die Abrufdauer in Woche zwei auf 50,3 Millionen Stunden (10,2 Mio. Views). Mitte Februar erklomm man mit 36,6 Millionen Stunden (7,4 Mio. Views) die Spitze der internationalen Charts, wo man in der Vorwoche mit 25,4 Millionen Stunden (5,1 Mio. Views) verblieb. «Die Åre Morde» kamen zuletzt nur noch auf 6,7 Millionen Stunden (1,8 Mio. Views). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass «Cassandra» knapp anderthalb Stunden mehr Inhalt umfasst als «Die Åre Morde».

Der Freude über den internationalen Erfolg von «Cassandra» zum Trotz war die vergangene Woche für nicht-englischsprachige Serien eher suboptimal. So erreichte die indische Drama-Serie «Dabba Cartel» nur 1,8 Millionen Views bei einer Sehdauer von 10,2 Millionen Stunden, obwohl die Reihe in Indien auf dem ersten Platz landete. Auch die polnische Reality-Show «Love Never Lies: Poland» konnte allenfalls im Heimatland überzeugen. Weltweit landete man auf dem zehnten Rang mit 1,2 Millionen Views (6,0 Millionen Stunden). «Zero Day» scheint die Konkurrenz – gerade die internationale – erdrückt zu haben.